FFF-Förderpreis Dokumentarfilm 2024:

Die Nominierten

 

Junge bayerische Dokumentarfilmemacher*innen, deren Filme beim Festival zu sehen sind: Mit dem FFF-Förderpreis Dokumentarfilm, gestiftet vom FilmFernsehFonds Bayern, werden beim DOK.fest München lokale Nachwuchsregisseur*innen honoriert. Der Preis wird reihenübergreifend vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert.
Nominiert werden können Filme von Nachwuchsregisseur*innen, die in Bayern produziert wurden. Die Regisseur*innen sollten in Bayern wohnen, gebürtig aus Bayern sein oder in Bayern studiert haben. Als Kriterium für die Auswahl gilt, dass der*die Regisseur*in bis zu einen ersten oder zweiten Langfilm (ab 54 Min.) realisiert hat. Eine Altersgrenze gibt es nicht mehr (vormals nicht älter als 40 Jahre). Es können nur Langfilme für den FFF-Förderpreis nominiert werden.

 

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Die Nominierten

WHERE WE USED TO SLEEP
Deutschland 2024, Matthäus Wörle, 82 Min.

Um das Abwasser einer megalomanischen Kupfermine aufzufangen, wurde hoch in den rumänischen Bergen kurzerhand eine Talsperre errichtet und ein ganzes Dorf geflutet. Nur die Kirchturmspitze ragt noch aus dem giftigen Schlamm. Seit über 40 Jahren aber hält Valeria an ihrer Scholle fest, auf ihrem kleinen Hof am Hang, wenige Meter vom See entfernt. Wie lang kann das gut gehen? Ein wahres Kino-Erlebnis.

 

JENSEITS VON SCHULD
Deutschland 2024, Katharina Köster, Katrin Nemec, 79 Min.

Die Medien nennen ihren Sohn „Patientenmörder“, er beging unzählige Taten und bekam lebenslang: Für seine Eltern Ulla und Didi Högel geht das Leben weiter, aber nichts ist mehr, wie es früher war. Sie müssen die bittere Wahrheit akzeptieren, herausfinden, wie sie den Alltag bewältigen und sich im Umgang mit ihrem Kind neu positionieren. Ein beeindruckender, genau beobachteter Film über Elternschaft und Liebe

 

HEUTE IST DAS GESTERN VON MORGEN
Deutschland 2024, Jonas Neumann, 82 Min.

In Zeiten zunehmender rechtsradikaler Hetze ist die Erinnerung an den Holocaust wichtiger denn je. Doch 80 Jahre nach der Befreiung aus den Konzentrationslagern leben nur noch wenige Zeitzeug*innen. In ruhigen, kontemplativen Bildern wird die tägliche Arbeit an der KZ-Gedenkstätte Dachau beobachtet. Im Raum steht eine große und bange Frage: Wie kann eine wirkungsvolle Erinnerungsarbeit in Zukunft aussehen?

 

RESTORATION
Deutschland 2023, Gudrun Gruber, 72 Min.

Traumaforschung hat in den letzten Jahren an Sichtbarkeit gewonnen. Was aber, wenn das Trauma direkt vor dir steht? Für Sabrinas Familie waren ihre Rastlosigkeit, die Panik, die Krampfanfälle nur zu ertragen, weil Sabrina eines tat: Sie gab sich selbst nie auf. Ein Film über eine mutige Frau, die darauf besteht, nicht nur durch ihre Vergangenheit definiert zu werden, sondern ihre Zukunft selbst zu bestimmen


ECHOES FROM BORDERLAND
Deutschland 2023, Lara Milena Brose, 70 Min.

Die Bosnierin Ferida lebt in Sichtweite der EU-Außengrenze. Sie ist täglich Zeugin der verzweifelten Versuche der Geflüchteten, die EU zu erreichen, und ihre Erinnerungen an Gewalt und Krieg kehren zurück. Nahid, 15 Jahre alt und auf der Flucht vor den Taliban, ist genau hier gestrandet. Feridas Geschichten und Nahids Voicemails sind verblassende Echos, die sich in dieser hypnotischen Erzählung verflechten.


EXILE NEVER ENDS
Deutschland 2024, Bahar Bektas, 100 Min.

„Die Sehnsucht nach der eigenen Heimat hört nie auf“, sagt die Filmemacherin Bahar Bektaş. Ihr Bruder sitzt in Deutschland im Gefängnis. Er soll abgeschoben werden und wartet auf die beantragte vorzeitige Überstellung in die Türkei. Und weil das Warten kein Ende zu nehmen scheint, richtet Bahar die Kamera auf ihre alevitisch-kurdische Familie und geht der Frage nach, welche Auswirkung Entwurzelung hat.

 

SHAHID
Deutschland 2024, Narges Kalhor, 84 Min.

Nomadisches Kino der fabelhaften Geschichten: Wenn der Nachname „Shahid“ Märtyrer bedeutet, Generationen politischer Traumata enthält und eine Zukunft zu verhindern scheint. Sind es bürokratische oder innere Hürden, was das Eigene, was das Andere? SHAHID ist ein kunstvoll verwobener Film über postmigrantische Familiengeschichte und über die Freiheit, alle Genregrenzen beim Filmemachen zu überschreiten.

Jury des FFF-Förderpreis Dokumentarfilm 2024

Die Jury setzt sich 2024 zusammen aus Marion Czarny, Hanns-Georg Rodek und Mette Hoffmann Meyer.

Preisverleihung

Die Preisverleihung des FFF-Förderpreises Dokumentarfilm findet im Rahmen der Preisverleihung der Hauptpreise des 39. DOK.fest München statt:
Samstag, 11. Mai 2024, 19.30 Uhr, Amerikahaus