OYUN
TR 2005 – Regie: Pelin Esmer – Originalfassung: Türkisch – Untertitel: Englisch – Länge: 70 min.
Ein Spiel hört auf, nur ein Spiel zu sein. Behime und acht weitere Frauen aus einem südanatolischen Dorf studieren das "Stück ihres Lebens" ein. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, berichten sie sich gegenseitig von ihrem Alltag: Gewalt in der Ehe, Familienausschluss, fortwährende Demütigungen. Schullehrer Hüsseyin verbindet die Erzählungen zu einem frechen Schauspiel. Was sich in Arslanköy sonst niemand öffentlich zu sagen traut – das Frauenensemble bringt es pointiert und mit viel Sinn für Humor zur Sprache. Streit bleibt trotzdem nicht aus. Und so steht die Uraufführung im Dorf kurz vor dem Scheitern.
"Im Verlauf der Proben verwandeln sich diese scheuen Bäuerinnen zu wunderbaren Schauspielerinnen und entwickeln spontan einen kompromisslosen feministischen Diskurs. Anfangs lediglich ein Zeitvertreib, wird das Theaterspielen schnell eine 'Frage auf Leben und Tod', die ihnen Selbstachtung, Anerkennung ihrer Ehemänner und eine große Hoffnung für künftige Generationen einbringt. Vor der Kamera findet eine wahre Revolution statt: friedfertig, gefühlvoll und äußerst fröhlich." Isabelle Regnier, Le Monde
Preise: Bester Dokumentarfilm, Trieste 2006; Publikumspreis, Navarra 2006; Spezialpreis der Jury, Nürnberg 2006; Best Documentary, Créteil International Women's Film Festival 2006
Regie PELIN ESMER, geb. 1972 in Istanbul. Studium der Soziologie an der Bosporus Universität Istanbul. Nach dem Abschluss belegte sie Kurse am "Z1 Film Workshop". Zudem Regieassistenz bei zahlreichen Filmproduktionen. Heute Dozentin an der Kadir Has Universität Istanbul, Abteilung Film, Radio und TV. Oyun / The Play ist ihr erster langer Dokumentarfilm.
Filme 2002 The Collector, 2005 Oyun
Englischer/Originaltitel: The Play. Autor*in: Pelin Esmer. Kamera: Pelin Esmer. Ton: Emrah Yildirim, Bulent Kilic. Schnitt: Pelin Esmer. Musik: Mazlum Cimen. Produktion: Sinefilm - Pelin Esmer. Produzent*in: Pelin Esmer. Weitere Produzent*innen: Nida Karabol Akdenitz. Vertrieb: Sinefilm - Pelin Esmer.