ENTEIGNET, DEPORTIERT, ERMORDET - JÜDISCHE WÜRZBURGER IM NATIONALSOZIALISMUS
Deutschland 2002 – Regie: Renate Eichmeier – Originalfassung: Deutsch – Länge: 43 min.
Zwischen November 1941 und Juni 1943 wurden aus Unterfranken über 2000 Menschen in den Osten deportiert. Die meisten wurden ermordet. Herbert Mai, Fred Zeilberger und Max Ansbacher überlebten.
1945 kehrten die beiden Freunde Herbert und Fred aus den Todeslagern in ihre zerstörte Heimatstadt zurück. Zwei Jahre später wanderten sie - nunmehr 17 Jahre alt - in die Vereinigten Staaten aus. Der ebenfalls in Würzburg geborene Max Ansbacher emigrierte nach dem Krieg sofort nach Israel.
Im Sommer 2002 kommen Herbert, Fred und Max wieder in ihre ehemalige Heimatstadt - um über ihre Kindheit während der 30er Jahre zu erzählen. Die Kamera begleitet sie durch die Würzburger Altstadt. Eine schöne Zeit hatten sie dort mit ihren Eltern und Geschwistern und mit ihren Freunden, den jüdischen und nichtjüdischen, bis der Naziterror ein normales Leben unmöglich machte: Ausgrenzung, Enteignung, Zwangsumzug in so genannte ‚Judenhäuser' folgten und schließlich die Deportation in die besetzten Ostgebiete - von der Gestapo inszeniert als Evakuierung. Beklemmend sind die Erinnerungen der Zeitzeugen; unglaublich die Akten der Würzburger Gestapo und ihre zahllosen Photos.
"Durch Zufall stieß die Autorin in New York und Israel auf die drei Würzburger, die sie mit der Kamera durch ihre ehemalige Heimatstadt begleitete. Die dabei entstandenen Aufnahmen, Interviews sowie alte Fotos aus dem Privatbesitz der drei Männer verarbeitete Renate Eichmeier zu einer eindrucksvollen und beklemmenden Dokumentation."
Mainpost
Renate Eichmeier
Geboren 1964 in Niederbayern. Studium der Germanistik und Geschichte in Passau und München. Arbeiten mit dokumentarischem Material für Hörfunk, Film und Theater.
Filme:
1997/98 Im Ghetto. Jüdische Kindheit in München
2002 Enteignet, deportiert, ermordet. Jüdische Würzburger im Nationalsozialismus.
Autor*in: Renate Eichmeier. Kamera: Michael Hermann. Ton: Jan Ziegler. Schnitt: Sonja Wirsing. Produktion: Bayerischer Rundfunk. Produzent*in: Studio Franken.