CARPATIA

Deutschland / Österreich 2004 – Regie: Andrzej Klamt und Ulrich Rydzewski – Originalfassung: diverse osteuropäische Sprachen – Untertitel: Deutsch – Länge: 127 min.

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So 09.05. 18.00 Rio
Mo 10.05. 17.00 Filmmuseum

Der Gebirgsbogen der Karpaten erstreckt sich in einem gewaltigen Halbkreis vom slowakischen Bratislava bis zum "Eisernen Tor", dem Donaudurchbruch in West-Rumänien. Bis heute ist die ländliche Region terra incognita geblieben.

Die cineastische Reise von Andrzej Klamt und Ulrich Rydzewski beginnt östlich von Wien und führt über die Slowakei, Polen, die Ukraine und Rumänien in Gegenden, die nicht nur geografisch am Rande Europas liegen. Kleine Fatra, Waldkarpaten, Transsilvanien, Siebenbürger Hochland. Besuche bei Bauern, Hirten, Magiern, Flößern und Goldgräbern – Goralen, Huzulen und Roma.

Faszinierende Landschaftspanoramen, überraschende Detailaufnahmen und subtile O-Töne machen die Magie dieses Filmes aus. Rufe eines Hirten, das scharfe Geräusch einer Sense, die in gleichmäßigen Zügen durchs Gras fährt, das Knacken von brennendem Ofenholz, Donnergrollen eines fernen Gewitters, das Rascheln von Heu, das aufgeschichtet wird. Menschen, die in vergangenen Jahrhunderten zu leben scheinen, berichten von ihrem Alltag. Eine poetische Zeitreise in eine Welt, die uns endlos fern erscheint und doch kulturell und historisch eng mit mitteleuropäischen Erfahrungen verknüpft ist.

"Ich fühle mich nicht an der Peripherie. Dieser Ort gefällt mir. Hier bin ich geboren. Hier habe ich zum ersten Mal meine Augen aufgeschlagen." Eine Bäuerin in Siebenbürgen

 "Wölfe, die Lämmer reißen (...) Regen, der die Heuernte verdirbt. (...) Wir hängen von vielem ab. Obwohl wir so hoch oben leben, sind wir von vielem abhängig." Eine Huzulin

 "Es gibt Reichtümer hier, das ist wahr – aber davon werden wir nie etwas bekommen." Ein ehemaliger Arbeiter einer rumänischen Goldmine

http://www.carpatia.info/

Andrzej Klamt, geb. 1964 in Bytom/Beuthen, Polen. 1979 Aussiedlung in die BRD. Studium der Slavistik und der Filmwissenschaft an der J.W.-von-Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Seit 1987 Kurzfilme auf Super 8. 1989 Studienaufenthalt in der UdSSR. Seit 1991 freischaffender Autor und Regisseur mit dem Schwerpunkt Osteuropa. 1994 Gründung der "halbtotal Filmproduktion". Andrzej Klamt lebt und arbeitet in Wiesbaden.

Ulrich Rydzewski, geb. 1959 in Erkrath. 1984-1990 Studium an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf: Klavier sowie Ton- und Bildtechnik. Seit 1986 eigene Kurzfilme und Videos. Seit 1987 Kompositionen und Arrangements zu Kurzfilmen und Dokumentationen, seit 1995 Realisierung von Dokumentarfilmen (Regie, Kamera, Schnitt, Produktion). Im selben Jahr Gründung der "Hektor + Rydzewski Bild + Tonproduktion".

Filme (Auswahl) Andrzej Klamt: 1993 Baldajew – Zeichner des Gulag (zus. mit Hans-Peter Böffgen), 1999 Baku – Ein Porträt in Öl, 2000 Polen – Heimat der Dichter, 2001 Tanz der Feuerräder, 2002 Die verrückte Theaterscheune, 2003/2004 Wer bin ich? Schlesische Lebensläufe

Gemeinsame Filme: 1995 Verbotene Zone, 1996 Der strahlende Sarg – 10 Jahre Tschernobyl, 1996-98 Pelym, 1999-2000 Verzeihung ... ich lebe, 2001-2004 Carpatia

Autor*in: Andrzej Klamt + Ulrich Rydzewski. Kamera: Ulrich Rydzewski. Ton: Vincent Lucassen, Tom Blankenberg (Mischung). Schnitt: Andrzej Klamt + Ulrich Rydzewski. Musik: -. Produktion: halbtotal Filmproduktion, Hektor + Rydzewski GmbH. Produzent*in: Andrzej Klamt, Ulrich Rydzewski. Vertrieb: halbtotal Filmproduktion Verleih: Basis-Film Verleih GmbH

Wettbewerb (2002-2009) 2004
So 09.05. 18.00 Rio
Mo 10.05. 17.00 Filmmuseum