Die Preisträger.innen des DOK.fest München 2021 @home

 

Verleihung der Hauptpreise 2021

Bei der Verleihung der Hauptpreise wurden die Gewinner.innen unserer VIKTORs feierlich verkündet. Wir freuen uns, Ihnen alle Preisträger.innen des DOK.fest München @home vorzustellen.

Zu den DOK.forum Preisträger.innen

Zu den DOK.education Preisträger.innen

 

VIKTOR Main Competition DOK.international

ANNY
Regie: Helena Třeštíková

Jurybegründung: Der wunderbar intime und handwerklich hervorragend gemachte Film ANNY folgt seiner Protagonistin über 16 Jahre ab dem Moment, als diese im Alter von 46 als Sexarbeiterin auf den Straßen Prags zu arbeiten beginnt, um ihr Einkommen als Toilettenfrau aufzubessern. Helena Třeštíková verbindet diese Langzeitbeobachtung meisterhaft mit einer moderaten Filmlänge. Ohne einen überflüssigen oder oberflächlichen Augenblick behandelt Třeštíková ihre scheinbar gewöhnliche und doch facettenreiche Protagonistin mit großem Respekt und Behutsamkeit. Der Film ist eine ergreifende Feier des menschlichen Geistes, zeigt aber auch den wirtschaftlichen Kampf und erspürt das Leben in der Tschechischen Republik während und nach dem Kommunismus."

Jury: Dominik Kamalzadeh (Kulturjournalist und Autor), Hanka Kastelicová (Vizepräsidentin von HBO Europa), Lisa Kleiner Chanoff (Mitbegründerin von Catapult Film Fund)

Dotiert mit 10.000 Euro. Preisstifter sind der Bayerische Rundfunk und Story House Productions, ein Unternehmen der Bavaria Film Gruppe. Nominiert waren Filme, die ein breites inhaltliches und formales Spektrum aufweisen und sich durch ihre hohe künstlerische Qualität auszeichnen.

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VIKTOR DOK.deutsch

ZUHURS TÖCHTER
Regie: Laurentia Genske, Robin Humboldt

Jurybegründung: Sie schminken sich, sie hören Musik, sie reden über Jungs. Samar und Lohan dürsten nach dem richtigen Leben. Dem richtigen Leben im richtigen Körper. Die beiden Schwestern sind trans. In ihrem Heimatland Syrien hätte das ihren sicheren Tod bedeutet. „If your son or wife does something forbidden and you don’t kill them, you have to leave“, erzählt ihr Vater. Also floh er mit seinen zwei Frauen und vier Kindern nach Deutschland. Denn: „Who is capable of killing their own child? Your Child is part of your soul." Dein Kind ist ein Teil deiner Seele, sagt er. Talib und seine Frau Zuhur verstehen ihre Kinder nicht, vor allem aber sorgen sie sich um sie. All das zeigen die Filmemacher.innen Laurentia Genske und Robin Humboldt mit großem Einfühlungsvermögen. Ihr Film begleitet und dokumentiert im besten Sinne den Weg der Transfrauen zu ihrem erhofften Leben – mit allen Hürden und Schwierigkeiten. Und er offenbart dem Publikum gleichzeitig, was es bedeutet, fremd, geflüchtet und eine Frau zu sein."

Jury: Vesna Cudic (Leiterin von MetFilm Sales), Christian Bräuer (Geschäftsführer Yorck Kinogruppe und Vorsitzender der AG Kino), Joana de Sousa (Filmemacherin und Kuratorin)

Dotiert mit 5.000 EUR. Nominiert waren Filme, die sich mit Menschen und Themen im deutschsprachigen Raum auseinandersetzen.

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VIKTOR DOK.horizonte

THINGS WE DARE NOT DO
Regie: Bruno Santamaría

Jurybegründung: Inmitten der Gewalt des Erwachsenenlebens in der Gemeinschaft zeigt der Film die Welt der Kinder voller Wunder und Freude. Die Jury war fasziniert vom zarten und fürsorglichen Blick des Filmemachers auf seine Hauptfiguren. In täglichen Ritualen und ihrem tiefen existenziellen Erwachen begegnen die Jugendlichen den herzzerreißenden Realitäten des Lebens mit unglaublichem Mut und dem tiefen Wunsch, tatsächlich zu wagen, sie selbst zu sein. Der Film gipfelt in einem atemberaubenden Plädoyer für Akzeptanz und Liebe, das der Jury noch lange nach dem Abspann in Erinnerung blieb. Es war einfach wunderschön. Der VIKTOR DOK.horizonte geht an THINGS WE DARE NOT DO von Bruno Santamaría."

Jury: Hedva Goldschmidt (Geschäftsführerin von Go2Films), Ulla Hocker (Leiterin Programm & Kommunikation, ARTE Deutschland), Selin Murat (Head of Industry beim Internationalen Dokumentarfilmfestival Montreal (RIDM))

Nominiert waren Filme, die ihr Augenmerk auf Länder mit instabilen Strukturen richten.

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megaherz Student Award

THE CASE YOU
Regie: Alison Kuhn

Jurybegründung: THE CASE YOU richtet wortwörtlich ein Spotlight auf eines der derzeit dringendsten Themen innerhalb unserer Branche. Der Film beeindruckt mit der Präzision, mit der er Machtmissbrauch schildert und anklagt. Er ist laut und ergreifend zugleich und hat uns durch seine Relevanz, die Courage der Protagonistinnen, aber auch durch seine filmische Umsetzung überzeugt. Die Kritik, die der Film anbringt, richtet sich nicht nur gegen die Machtstrukturen innerhalb der Filmbranche, sondern sie zielt auf ein größeres systeminhärentes Problem ab. THE CASE YOU ist eine Ode an gemeinschaftlichen Zusammenhalt, an „Sisterhood“. Wir hoffen auch in Zukunft mutige Projekte wie dieses von unseren Kommiliton.innen und Filmemacher.innen im Allgemeinen zu sehen."

Jury: Jasmine Alakari, Felix Klee, Lisa Polster

Eine Jury aus Studierenden vergibt den Preis an einen Film der Reihe Student Award. Dotiert mit 3.000 Euro, gestiftet von der Filmproduktionsgesellschaft megaherz.

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Student Award Special Mention:

MEIN VIETNAM
Regie: Hien Mai und Tim Ellrich

Jurybegründung: Unsere Special Mention geht an MEIN VIETNAM von Hien Mai und Tim Ellrich, ein Film, der über Distanz und Barrieren spricht und dabei eine beeindruckende Nähe herstellt. MEIN VIETNAM porträtiert Bay und Tam einfühlsam und persönlich in ihrer Wohnung und schafft es dabei, große Themen sichtbar zu machen, die weit über die vier Wände der beiden hinausgehen: das Leben zwischen Deutschland und Vietnam, Heimweh und Verantwortung, das Internet und digitale Nähe."

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FFF-Förderpreis Dokumentarfilm

VÄTER UNSER
Regie: Sophie Linnenbaum

Jurybegründung: „Sophie Linnenbaum gelingt es mit einem einfachen Konzept, ganze Lebenswelten aufzumachen, die sich ins Gedächtnis brennen. VÄTER UNSER zeichnet sich formal durch ein reduziertes, entspannt-konzentriertes Setting aus. Die herausragende Montage eröffnet Lebenswelten mit enormer Spannweite; Geschichten, die das Leben schreibt, ohne Pathos, mit menschlicher Wärme und Würde erzählt. Komisch, traurig, schockierend, erstaunlich und berührend sind die Erzählungen über Väter. Dokumentarisches Kino, das sich Zeit für seine Protagonist.innen nimmt und die oft leidvollen und schmerzhaften, aber auch schönen und zarten Momente zwischen Töchtern und Söhnen und ihren Vätern so über Gesichter und Worte erzählt, dass unweigerlich intensive Bilder im Kopf entstehen. Dieser Film ist eine Bereicherung für alle, die sich darauf einlassen."

Jury: Noni Lickleder (Leitung des Produktionsmanagement, Bereich 34 / Film, Fernsehen, Hörfunk, Goethe-Institut e.V.), Jörg Schneider (Redakteur ZDF/Das kleine Fernsehspiel), Roland Teichmann (Direktor des Österreichischen Filminstituts)

Gestiftet vom FilmFernsehFonds Bayern, dotiert mit 5.000 EUR, für bayerische Nachwuchsregisseur.innen (reihenübergreifend)

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VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis

THE OTHER SIDE OF THE RIVER
Regie: Antonia Kilian
Produzent.innen: Frank Müller (Doppelplusultra Filmproduktion), Guevara Namer und Antonia Kilian (Pink Shadow Films)

Aus der Jurybegründung: Die Regisseurin und Produzentin Antonia Kilian lebte ein Jahr lang in Nordsyrien, gab dort Filmworkshops für junge Frauen und drehte mit ihnen Kurzfilme zu Frauenrechten. Frank Müller versuchte währenddessen mit seiner in Hamburg ansässigen Doppelplusultra Filmproduktion, mit Förderanträgen, bei Workshops, Pitching-Veranstaltungen und Koproduktionstreffen die internationale Finanzierung des Films zu gewährleisten. Sicher hat dieses frühe Bemühen um eine Internationalisierung des Projekts seine Spuren in der Dramaturgie des Films hinterlassen. Gleichzeitig aber verstärkt es die bemerkenswerte produzentische Leistung, die mit großem persönlichen Einsatz, beträchtlichen Vorleistungen und einem anfänglich hohen finanziellen Risiko verbunden war – und die auch in anderer Hinsicht geradezu Modellcharakter hat: Menschen aus der Krisen-Region, alle mit einer Fluchtgeschichte, wurden kreativ und organisatorisch maßgeblich an dem Projekt beteiligt und den problematischen Produktionsbedingungen entsprechend fair entlohnt."

Jury: Halina Dyrschka (Produzentin and Regisseurin), Thomas Frickel (Autor, Regisseur and Produzent), Sonia Otto (Creative Producer)

Die Auszeichnung wird von der VFF Verwertungsgesellschaft der Film und Fernsehproduzenten mbH gestiftet und ist mit einem Preisgeld von 7.500 Euro dotiert.

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Deutscher Dokumentarfilm-Musikpreis

SOLDATEN
Regie: Christian von Brockhausen, Willem Konrad

Komposition: Christoph Schauer

Jurybegründung: „Mit der Filmmusik zu SOLDATEN ist Christoph Schauer eine in sich stimmige, raffiniert unaufdringliche und sparsam eingesetzte, aber umso wirkungsvollere Textur gelungen. Sie überrascht in jeder Weise und bildet als Gegenpol zur äußeren Handlung eine substanzielle und eigenständige Komponente. Sie gibt sich nicht – wie in diesem Genre vielleicht üblich – mit erwartbar 'kritischen' tautologischen Tönen und Kommentierungen ab, sondern lässt uns den Innenwelten der Protagonisten auf feinfühlige Weise nachspüren. Dass dadurch – fast nebenbei – auch der gezielte Einsatz von 'Stille' eine außerordentlich 'beredte' musikalische Qualität erhält, macht diese Filmmusik so auffallend frisch und hebt SOLDATEN insgesamt von vielen Produktionen dieser Art ab."

Jury: Gerd Baumann (Komponist und Musiker), Christofer Frank (Produzent, Komponist, Sound-Engineer), Sabine Gisiger (Dokumentarfilmerin und Professorin für Dokumentarfilm ZHDK), Alexander Kukelka (Komponist, Dozent mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien), Michaela Melián (Künstlerin und Musikerin, Professorin für Zeitbezogene Medien HFBK, Hamburg)

Der Deutsche Dokumentarfilm-Musikpreis würdigt jährlich eine Komposition, die sich auf herausragende Art und Weise mit der dokumentarischen Filmerzählung verbindet. Er versteht sich als Plattform für die Arbeit der Komponist.innen und den Wert der Musik als erzählerische Ebene im Dokumentarfilm.

Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet wird das Team aus Filmemacher.in und Komponist.in. Der Deutsche Dokumentarfilmmusikpreis wird von der Versicherungskammer Kulturstiftung gestiftet und vom Förder- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbandes DKV unterstützt.

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DOK.fest-Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit

SCHOOL OF HOPE
Regie: Mohamed El Aboudi

Jurybegründung: „Der Dokumentarfilm SCHOOL OF HOPE von Mohamed El Aboudi zeigt auf berührende und poetische Weise, wie elementar wichtig Bildung für die Entwicklung einer Gesellschaft ist. Für diese Kinder ist die Schule der Ort, an dem sie ganz Kind sein dürfen. Es ist ein Film, der Hoffnung macht, der zeigt, wie stark und voller Neugierde Kinder sein können – und wie dankbar sie sind, etwas lernen zu können.

Der Film erzählt in jeder Hinsicht behutsam, mit langsamen Schwenks über die Landschaft zeigt er eindrucksvoll die Lebensumstände der Nomaden und stellt dadurch eine besondere Nähe her. Die herausragende Kameraarbeit und der sensible Einsatz der Musik verstärken diesen Eindruck. Die dürre Landschaft scheint im Kontrast zur Resilienz dieser Kinder zu stehen. Doch gleichermaßen zeugt der Film auch davon, dass der Klimawandel vor keiner Region dieser Erde haltmacht. Ein berührender, sensibler Film, der mit leisen Tönen mahnt, nicht die Augen vor den großen Problemen der Gesellschaft zu verschließen, aber gleichwohl Hoffnung ausstrahlt durch die starken Protagonisten und Protagonistinnen, die im Mittelpunkt dieses Filmes stehen. Der Film macht Lust auf Schule und er steht gegen die Schulverdrossenheit, die man hierzulande oft spürt."

Jury: Michaela Braun (Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats und des Personalausschusses der SOS-Kinderdörfer weltweit), Sabine Bubeck-Paaz (Redakteurin bei ZDF/ARTE Kultur und Musik), Christine Kehrer (Leitung Bewegtbild der SOS-Kinderdörfer weltweit), Wolfram Kons (Gesamtleiter RTL Charity / Vorstand Stiftung RTL / TV-Journalist), André Lentzen (Programmchef The Walt Disney Company), Michaela May (Schauspielerin), Prof. Dr. Dr. h.c. Heribert Prantl (Ehemaliges Mitglied der Chefredaktion, nun Kolumnist und Autor der SZ), Thomas Sessner (Redaktionsleiter und Produzent von Großveranstaltungen wie „Bayerischer Filmpreis“, „Bayerischer Fernsehpreis“, Redaktionsleiter von „Grünwald Freitagscomedy“)

Der DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit wird gestiftet von B.O.A. Videofilmkunst und ist mit 3.000 Euro dotiert.

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kinokino Publikumspreis – gestiftet von BR und 3sat

HE'S MY BROTHER
Regie: Cille Hannibal, Christine Hanberg

Mit dem kinokino Publikumspreis – gestiftet von BR und 3sat haben die Zuschauer.innen beim DOK.fest München @home die Möglichkeit, selbst abzustimmen. Sie haben sich entschieden:
HE'S MY BROTHER von Cille Hannibal und Christine Hanberg gewinnt den Publikumspreis 2021.

Der kinokino Publikumspreis ist 2021 mit einem Preisgeld von 2.000 Euro dotiert. Stifter sind der Bayerische Rundfunk, 3sat und das DOK.fest München. Namensgeber des Publikumspreises ist kinokino – Das Filmmagazin im Bayerischen Rundfunk | 3sat.

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DOK.forum Preisträger.innen

DOK.forum Preisverleihung 2021

Bei der Preisverleihung wurden mit dem DOK.series Award, dem DOK.digital – Preis für neue Erzählformate, dem Pitch Award des Hauses des Dokumentarfilms und dem British Pathé Archive Award vier dotierte Branchenpreise vergeben. Wir stellen Ihnen alle Preisträger.innen vor.

 

DOK.edit Award – presented by Adobe

NEMESIS
Regie: Thomas Imbach
Editoren: Thomas Imbach, David Charap

Jurybegründung: Es waren die Integrität und die Komposition der Erzählung, die uns überzeugt haben. Die Qualität des Films beruht sehr stark auf der großartigen Montage, die eine lokale und persönliche Geschichte in eine universelle verwandelt. Ebenfalls ist es der Schnitt, der eine ganze Reihe von Erzählebenen auf brillante Weise zusammenführt. Indem er die Realität neu arrangiert, überzeugte der Film die Jury nicht nur durch seine Schnitt-Arbeit, sondern durch die Kunst seines Schnitts. Wir, die Jury des DOK.edit Awards – presented by Adobe, sind stolz, den Editoren von Nemesis, David Charap und Thomas Imbach, diese Auszeichnung zu überreichen."

Jury: Peter Indergand (Kameramann), Mary Stephen (Filmeditorin), Ruken Tekes (Menschenrechtsexpertin, Filmemacherin)

Der DOK.edit Award – presented by Adobe wird von Adobe gestiftet und ist dotiert mit 5.000 Euro dotiert. Nominiert waren Filme mit herausragender Montageleistung. Der Preis wird reihenübergreifend verliehen.

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DOK.series Award
UN PEDAZO DE PAZ
Jacobo Albán (Regie), Carlos Zerpa (Regie und Produktion), Benoît Ayraud (Produktion)

Jurybegründung: „Die Jury des DOK.series Award vergibt ihren Preis an UN PEDAZO DE PAZ, eine kurze Animationsserie, die durch intime Erfahrungsberichte sechzig Jahre Krieg in Kolumbien schildert. Die animierten Charaktere – Amalgame aus realen Überlebenden und Unterstützer.innen der Friedensprozesse der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerillas – vermitteln die alltäglichen Schrecken ihrer Kriegserfahrungen in einer so greifbaren wie ergreifenden Art und Weise. Ihre Stimmen werden von einzelnen Überlebenden gesprochen, und so entsteht eine kraftvolle, universelle Erzählung über Resilienz. Die meisterhaft gestaltete Animation in UN PEDAZO DE PAZ wirft ein Licht auf das, was verborgen bleiben soll: die klaffende Wunde eines Landes und seiner Bewohner."

Jury: Petra Felber (BR), Volker Neuenhoff (Amazon Studios), Richard Ladkani (Malaika Pictures), Laura-Sophie Nied (ZDF/funk), Sarah Elena Schwerzmann (ARTE G.E.I.E)

Der DOK.series Award ist mit 2.500 Euro dotiert und wird gestiftet von TELLUX-Film und megaherz.

 

DOK.digital – Preis für neue Erzählformate
SAFESPACE
Whitney Bursch, Säli El Mohands, Rosa Fabry, Saphira Siegmund, Lea Wessels, Ariane Böhm, Elena Münker, Kim Neubauer

Jurybegründung: „Eine junge Redaktion schafft Inhalte rund um die Themen psychische und physische Gesundheit und Well-being für ein noch jüngeres und schwer zu erreichendes Publikum. Plattform der Wahl ist TikTok, wo dieses Publikum zuhause ist. Das Team von SAFESPACE kommuniziert authentisch und auf Augenhöhe, das Feedback der Community wird direkt aufgenommen und in neue Inhalte überführt. SAFESPACE bietet in der Tat einen geschützten Raum auf einer Plattform, in der sich gerade sehr junge Nutzer.innen wie zuhause fühlen und nach Gleichgesinnten suchen. Eine Plattform, die wie viele andere Social-Media-Kanäle auch nicht immer ganz unschuldig ist an problematischen Körperbildern und Verunsicherung durch die vielen perfekt inszenierten Bilder/Videos und negativen Kommentare."

 

Special Mention
THE SMALLEST OF WORLDS
Bettina Katja Lange und Uwe Brunner

Aus der Jurybegründung: „THE SMALLEST OF WORLDS ermöglicht einen sehr intimen Blick in den privaten Raum, der durch die Beschränkungen der Corona-Pandemie noch mal einen neuen Stellenwert bekommen hat. Ausgehend von den Rückzugsräumen der Projektkünstler entwickelte sich über Crowdsourcing eine Umgebung aus 300 Einblicken in private Räume von Menschen aus 40 Nationen. Erstellt wurden die Räume mit Hilfe der Fotogrammetrie. Mit dieser Technik ist es möglich aus Bildern und Videos reale Räume in 3D-Modelle zu überführen und diese dann mit Hilfe der Virtuellen Realität über VR-Brillen oder im Browser zugänglich zu machen."

Jury: Volker Bach (Leitung MIZ Babelsberg und ALEX Berlin), Prof. Dr. Lena Gieseke (Professorin für Bildorientierte Medientechnologien an der HFF Konrad Wolf), Matthias Leitner (Freier Autor, Digital Storyteller und Strategie Designer), Sabrina Scharpen (Lead Formatentwicklung HR Neue Medien / ZDF), Jutta Schirmacher (Referentin Medienkompetenz und Jugendschutz BLM)

DOK.digital – Preis für neue Erzählformate wird von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien gestiftet und ist mit 2.500 Euro dotiert.

 

Pitch Award des Hauses des Dokumentarfilms
DER SIEBTE SOHN
Max Carlo Kohal

Jurybegründung: „Max Carlo Kohal führt uns für seine Langzeitbeobachtung in ein klar definiertes Universum – ein Frachtschiff auf europäischen Binnengewässern. Von Basel nach Rotterdam, immer den Rhein entlang. Drei Männer steuern das Schiff und verbringen ihr Leben dort. Mit dem Regisseur begleiten wir den jungen Rudmer, der die nächsten drei Jahre zum Matrosen ausgebildet wird. Die Jury des Pitch Awards würdigt diesen Einblick in eine Welt, die unbekannt und ungesehen ist. [...] Der Regisseur zeigt uns die komplexe Welt des industrialisierten Warenverkehrs – und stellt hier gleichzeitig einen sehr persönlichen Film vor, gedreht auf engstem Raum, eine Globalisierungsgeschichte von unten."

Jury: Antje Boehmert (DOCDAYS Productions GmbH), Anne-Kathrin Brinkmann (ZDF/ARTE), Tobias Cassau (ZDF/ARTE), Petra Felber (BR), Sharon Nun (ORF), Sara Günter (ZDF, funk), Jutta Krug (WDR), Chatherine Le Goff (ARTE), Esther van Messel (First Hand Films), Peter Schernhuber (Diagonale), Aline Schmid (Beauvoir Films), Marcus Vetter (SWR), Sven Wälti (SRG SSR), Ralph Wieser (Mischief Films)

Der Preis für das beste Nachwuchskonzept ist dotiert mit 2.500 EUR und gestiftet vom Haus des Dokumentarfilms Stuttgart.

 

Deutscher Kompositions-Förderpreis
MAY IT BE A GIRL
Akmaral Zykayeva (Komposition), Katerina Suvorova (Regie), Viktoriya Kalashnikova (Produktion)

Jurybegründung: MAY IT BE A GIRL beschäftigt sich mit einem weit verbreiteten Phänomen in Kasachstan. Der Porträtfilm erforscht die Selbstwahrnehmung moderner zentralasiatischer Frauen, die von ihren Eltern männliche Namen erhalten haben, weil sie sich als Kind einen Jungen und kein Mädchen wünschten: Ein solcher Name ist zum Beispiel Ulbolsyn – Shall it be a boy. Die Protagonistinnen reflektieren die Bedeutung und Konsequenzen ihres Namens und stellen damit Fragen nach der Bedeutung und dem Platz der Frau in Familie und Gesellschaft. [...] Die Musikerin und Komponistin Akmaral Zykayeva alias Mergen wird in enger Zusammenarbeit mit der Regisseurin Katerina Suvorova und der Produzentin Viktoriya Kalashnikova einen Auteur-Soundtrack schaffen. [...]"

Jury: Gerd Baumann (Komponist und Musiker), Christofer Frank (Produzent, Komponist, Sound-Engineer), Sabine Gisiger (Dokumentarfilmerin und Professorin für Dokumentarfilm ZHDK), Alexander Kukelka (Komponist, Dozent mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien), Michaela Melián (Künstlerin und Musikerin, Professorin für Zeitbezogene Medien HFBK, Hamburg)

Um die künstlerische Zusammenarbeit von Filmemacher.innen und Komponist.innen zu stärken, wird das beste musikalische Konzept für einen Dokumentarfilm mit 2.500 Euro ausgestattet. Gestiftet wird der Preis von Sonoton Music, dem weltweit größten unabhängigen Anbieter professioneller Produktionsmusik.

 

British Pathé Archive Award

LIFE IS NOT A COMPETITION BUT I’M WINNING
Julia Fuhr Mann (Regie)

Jurybegründung: Unser audiovisuelles Erbe ist unsere konservierte Erinnerung. Wir können in diesem kollektiven Gedächtnis viele schöne wie unangenehme Perspektiven auf uns finden, die nie in der bewussten Intention der Aufnehmenden lagen. Es ist dieser neue Blick auf unsere Vergangenheit, mit dem die Regisseurin und die Produzentinnen ihr Projekt LIFE IS NOT A COMPETITION BUT I’M WINNING in die Gegenwart holen. Indem sie uns spiegeln, welche Macht unser gemeinschaftliches Festhalten an Normen und Narrativen hat, fragen sie uns nach unserer Bereitschaft, uns zu ändern. Das Projekt von Julia Fuhr Mann, Sophie Ahrens und Melissa Byrne behandelt das utopische Potenzial eines Leistungssports jenseits starrer Geschlechtergrenzen und -bilder [...]."

Jury: Gunnar Dedio (LOOKSfilm), Nina Goslar (ZDF/ARTE), Karin Jurschik (HFF München), Euridice Zaituna Kala (Euridice Kala), Julia Teichmann (German Films), Simon Witter (British Pathé Ltd.)

Der Förderpreis würdigt Projekte mit einem großen Anteil an Archivmaterial und stärkt damit ein traditionsreiches dokumentarisches Genre. Das Gewinnerprojekt erhält British Pathé Archivmaterial im Wert von 15.000 Euro oder alternativ 2.500 Euro in bar.

 

DOK.forum Festival- und Mentoringpreise


Sunny Side of the Doc Award

LIFE IS NOT A COMPETITION BUT I’M WINNING
Regie: Julia Fuhr Mann
Produktion: Melissa Byrne, Sophie Ahrens

DAE Talent Award
8 BIS 18
Regie: Cosima Frei
Produktion: Nadine Lüchinger

Folgendes Projekt hat ein Jahr DAE-Mitgliedschaft gewonnen:
HOSTAGE
Regie, Produktion: Liwaa Yazji

Nebulae Project Award
HOOD RIDERS
Regie: Florian Baron
Produktion: Dimitri Hempel

Doc Around Europe Awards

Chaperone Projects:

DocsBarcelona:
THE WOLVES ALWAYS COME AT NIGHT
Regie: Gabrielle Brady
Produktion: Julia Niethammer

FIPADOC:
HAYFLICK LIMIT
Regie: Thomas Licata
Produktion: Florence Saâdi, Christine Pireaux

MakeDox:
tba

 

DOK.education Preisträger.innen

Preisverleihung Jugendfilmwettbewerb

Bei der Verleihung des Dokumentarfilmpreises für junge Menschen wurden Insgesamt fünf Preise im Gesamtwert von 1.200 Euro verliehen. Wir präsentieren Ihnen die Gewinner.innen.

 

1. Preis
dotiert mit 400 Euro, gestiftet vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband BLLV e.V.

AUSNAHMEZUSTAND
Von Lilith Stahl, Kimberly Voigt, Zoey Dornheim, Celine Kirchner, Bernadette Hammel und Patricia Pfautsch, der Filmgruppe „Luisenfilm“, Antoria-Werr-Zentrum St. Ludwig

„Im Film kommen die Regisseurinnen, die Mädchen aus der Filmgruppe des Antonia-Werr-Hauses, selbst zu Wort. Teilweise frei, teilweise zuvor reflektiert und niedergeschrieben berichten sie von ihrem Ausnahmezustand: Die Maßnahmen um Corona setzen ihnen besonders zu, da sie an den Wochenenden nicht mehr zu ihren Familien fahren können. Die Offenheit, mit der sie berichten, und die ausgewählten Momente aus dem aktuellen Alltag berühren, ohne zu sentimentalisieren. Dieser authentisch erzählte Film gibt Halt – den Protagonist.innen und auch den Betrachter.innen. Das und der wohlbedachte Einsatz von Musik, die Kameraführung und eine stimmige Dramaturgie haben die Jury überzeugt."

 

2. Preis
dotiert mit 300 Euro, gestiftet vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband BLLV e.V.

NICHT AUS DEM BILDERBUCH
Von Nathalie Kurzweg, Städtische Anita-Augspurg Berufs-Oberschule München

„Die Filmemacherin schafft das Kunststück, die Geschichte einer ganz normalen Person zu erzählen und uns dazu zu bringen, zu erkennen, wie interessant das vermeintlich normale Leben ist. Denn was ist schon normal? Die Regisseurin Natalie nimmt uns mit auf eine Reise zu einer außergewöhnlichen und starken Mutter, der Schwester der Filmemacherin, die mit Anfang 30 ihr viertes Kind erwartet, ihr Abitur nachgeholt und sich selbstständig gemacht hat und sich gegen verschiedene stereotype Zuschreibungen wehrt. Der Film macht Mut, dass positive Veränderungen im Leben passieren können und man alles schaffen kann. Die Filmemacherin beweist Feingefühl und künstlerisches Gespür: Sie erzählt professionell mit leisen Momenten aus dem Alltag eine große Geschichte."

 

3. Preis
dotiert mit 200 Euro, gestiftet vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband BLLV e.V.

DIE LIEBE EINER MUTTER
Von Leonie Ehrmüller, Städtische Anita-Augspurg Berufs-Oberschule München

„Die Regisseurin blickt über den Tellerrand eines alltäglichen Lebens und nimmt uns mit zu einer Mutter, die von ihrem Leben mit ihrer behinderten Tochter erzählt. Eine sorgfältige Auswahl an Szenen führt durch den Tagesablauf von Mutter und Tochter und lässt uns frei und tief in ihr Leben blicken. Die Erzählung der Mutter im Off ist der rote Faden. Dabei liegt der Fokus nicht, wie man vermuten könnte, auf dem Kind, sondern auf der Mutter und ihrer Geschichte. Die Verbindung zu ihrer Tochter ist dabei in jedem Moment spürbar. Es gelingt der Regisseurin, Einblicke in eine Lebenswelt mit besonderen Herausforderungen zu geben. Eine Lebenswelt, die in ihrem Alltag dann letztlich genauso durch Normalität geprägt ist, wie das Leben anderer Familien auch. Der Film zeigt eine Frau, die die Herausforderungen ihres Lebens angenommen hat und mit ihrer Kraft und der Liebe zu ihrer Tochter uns allen Mut macht."

 

1. Preis der Kategorie Grundschule
dotiert mit 200 Euro, gestiftet vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband BLLV e.V.

SNOWBOARDEN IST MEIN LEBEN
Von Flora Weber, Gebel-Grundschule München

„Die Filmemacherin Flora Weber nimmt ihr Publikum gleich zu Beginn motiviert mit und blickt auf das Leben ihres Cousins Leo, einem angehenden Snowboard-Profi in Österreich. Dramaturgisch geschickt setzt sie bestehende Snowboardaufnahmen ein und kombiniert diese mit einem kompetent geführten, eigenen Interview. Dabei zeigt sie sich zurecht selbstbewusst als Nachwuchs-Journalistin und Filmemacherin. Während des ganzen Films führt Flora aus dem Off durch die Erzählung. Ihr Team-Gedanke und das Interesse, über ihren Cousin einen Film zu machen, beeindrucken und lassen uns mitfiebern. Ob Leo wohl am Ende den lang ersehnten Backflip schafft?"

 

DOK.education Förderpreis
dotiert mit 100 Euro, gestiftet vom DOK.fest München

UMWELTSÜNDEN HUMMERSTEINERWEG
Von Alara Achmet, Ganna El-Rawi, Rosalie Guerra Sanchez, Sofia Haßler, Selin Kalyenci, Merve Kiziltroprak, Natalija Milic, Alisia Mincheva, Francesca Molino, Gkioulertzan Saatsi, Agapi Safarian, Amalia Steiner, Celine Wenzel, Ahmed Aslakhanov, Nikola Bjelosevic, Florian Böttcher, Umutcan Gümüs, Mateo Karivan, Florent Mustafaj, Valentin Valentinov, Berkay Yekeler, der Klasse 7b der Mittelschule Hummelsteiner Weg, Nürnberg

„'Gerne möchten wir euch auf eine Änderungsreise in unsere Schule mitnehmen' – so startet die Filmgruppe der Mittelschule Hummelsteiner Weg in Nürnberg ihren Dokumentarfilm über ein Klima- und Umweltprojekt an der Schule. Die Gruppe zeigt, wo an der Schule keine umweltbewussten Entscheidungen getroffen werden und stößt selbst Veränderungen an. Damit haben die Schülerinnen und Schüler ihr Gespür für ein sehr wichtiges Thema bewiesen. Sie bringen kreative, eigene Ideen ein und setzen diese in einem lebhaften, positiven Film um. Besonders bemerkenswert ist die Form, wie das Publikum immer wieder eingebunden wird: 'Kommt mit!'. Im Film werden authentisch und ungefiltert Probleme angesprochen, deren Lösung der Gruppe sichtlich am Herzen liegt."

 

Lobende Erwähnung

DIE KLEINEN DINGE
Von Louisa von Schnurbein, Carl-Orff-Gymnasium Unterschleißheim

„Eine Verkäuferin am Flughafen schenkt einem jungen Menschen, der traurig scheint, Süßigkeiten – eine liebevolle, unerwartete Geste. Louisa gibt den Figuren eine eigene Sprache und überzeugt durch ihre kreative Erzählweise. Der Film ist grenzüberschreitend in vielerlei Hinsicht. Jede und jeder auf der Welt kann ihn verstehen. Die Geschichte ist unterhaltsam und erfrischend und wirkt wie ein kleiner Erholungsmoment in dieser Zeit der schweren Nachrichten."


Zu den Filmen des DOK.education Dokumentarfilmwettbewerbs