Preisträger*innen DOK.forum 2024

Hier stellen wir Ihnen die prämierten Filmprojekte der DOK.forum Branchenplattform 2024 vor. Unsere herzlichsten Glückwünsche an die Gewinner*innen!

DOK.digital – Preis für neue Erzählformate

THE TRUE FILM
Interaktive VR-Experience von Christina Zimmermann

Der DOK.digital – Preis für neue Erzählformate würdigt Projekte, die mit innovativen Methoden die Strukturen des dokumentarischen Erzählens nachhaltig verändern. Er wird gestiftet von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und ist mit 2.500 Euro dotiert und wurde dieses Jahr zum fünften Mal verliehen.
Der Preis geht an Christina Zimmermann für die interaktive VR-Experience THE TRUE FILM: Die Avatare der ruhelosen Seelen von Friedel und Lili Kracauer erkunden den Nachlass des Begründers der Filmsoziologie.

Aus der Jurybegründung: (...) Dem Projekt THE TRUE FILM von Christina Zimmermann gelingt es, Geschichte und Biografien in VR erlebbar zu machen. Es stellt die Frage, wie man die Biografie eines Menschen anhand von Archivmaterial interpretieren und verstehen kann. (...) Der Preis soll dazu ermutigen, das Storytelling dieses Prototypen weiterzuentwickeln, um neben medientheoretischen Aspekten auch die emotionalen Aspekte der Geschichte zu transportieren.

Eine lobende Erwähnung erhielt SALZSAMMLER von Nic Schilling.

Die Jury sagt: Außerdem möchten wir das Projekt SALZSAMMLER mit einer besonderen Erwähnung ehren. Das User-Experience-Design hat uns sehr beeindruckt. Es regt Kinder dazu an, spielerisch das Museum zu entdecken – das ist ein wichtiger Ansatz, der eine zeitgemäße Wissensvermittlung erfordert!

Fünf nominierte Projekte waren bei einem Live-Pitch angetreten, den das Publikum vor Ort und online verfolgen konnte. Im Anschluss wählte die Jury die Gewinner*innen. Juror*innen waren Marion Guth (Produzentin, abahn), Clarens Grollmann (Produzent, K5 Factory), Max Permantier (Förderreferent XR/VR/Webserien, FFF Bayern), Antonia Rahofer (Stellvertretende Leiterin der Filmabteilung, Österreichisches Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport) und Katharina Schulz (Referentin, Bayerische Landeszentrale für neue Medien).

DOK.archive Award

OUR SISTER ANGELA – BLACK POWER IN THE GDR
von Katharina Warda und Jascha Hannover

Der DOK.archive Award ist ein Förderpreis für Kompilationsfilme in Entwicklung. Hochwertige Archivaufnahmen sind für Dokumentarfilme oft von nahezu unschätzbarem Wert – und teuer. Mit dem Preis wollen British Pathé und DOK.forum Projekte fördern, die mit lizensiertem Material arbeiten. Das Gewinnerprojekt erhält Archivmaterial im Wert von 15.000 Euro oder alternativ 2.500 Euro in bar.
In diesem Jahr geht der Preis an OUR SISTER ANGELA – BLACK POWER IN THE GDR von Katharina Warda und Jascha Hannover: In den 1970er-Jahren entsteht in Ostdeutschland eine enthusiastische Solidaritätsbewegung für die Schwarze US-Bürgerrechtlerin Angela Davis. Angela zieht bei ihren Besuchen in der DDR Hunderttausende von Zuschauer*innen an. Doch die Begeisterung ist trügerisch... Co-Regisseurin Katharina Warda erzählt diese Geschichte aus einer persönlichen Perspektive.

Aus der Jurybegründung: Die Verwendung von Archivmaterial ist von entscheidender Bedeutung für dieses Projekt. (...) Die Filmemacher*innen machen eine intelligente Analyse eines historischen Ereignisses: Man könnte den Besuch von Angela Davis in der DDR als reine Propaganda abtun, aber er ist aus heutiger Sicht wohl mehr als das. (...) Die Filmschaffenden haben das Narrativ über das Material zurückgewonnen, sie deuten und nutzen es neu – unter den Aspekten der Aufarbeitung der Geschichte von Schwarzen Deutschen und People of Colour in der damaligen DDR. (...)

Die Jury bildeten Thomas Beyer (Redaktionsleiter, MDR-Abteilung Geschichte und Dokumentarfilm), Anke Mebold (Filmrestauratorin und -Konservatorin, DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum), Prof. Karin Jurschick (Professorin für Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik, Hochschule für Fernsehen und Film München), Emanuel Rotstein (Head of Documentaries, ICON DOCS) und Simon Witter (Leiter der Lizenzvergabe, British Pathé).

DOK.composition Award

KUĆE NA PIJESKU / HOUSES ON SAND
von Vid Begić, Komponisten: Dario Dodig und Nedjelko Kostanić

DOK.composition, der Förderpreis für Dokumentarfilm und Komposition, widmet sich der einzigartigen künstlerischen Allianz zwischen Filmemacher*innen und Komponist*innen. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis, gestiftet von Sonoton Music, wird jährlich für das beste musikalische Konzept verliehen. Dieses Jahr geht der DOK.composition Award an den Komponisten Dario Dodig für sein musikalisches Konzept zum Filmprojekt KUĆE NA PIJESKU / HOUSES ON SAND des Regisseurs Vid Begić. KUĆE NA PIJESKU / HOUSES ON SAND erzählt die Geschichte über die Folgen des verheerenden Erdbebens bei Petrinja aus dem Jahr 2020 und die Probleme, die dort in den letzten 30 Jahren der Nachkriegszeit unter dem Deckmantel des Wiederaufbaus begraben wurden. Umgeben von trostlosen Ruinen, Manipulationen und politischen Spielchen kämpfen die Protagonist*innen darum, nicht den Mut zu verlieren, während das Leben in ihrer zerstörten Heimatstadt für ihre Familien immer schwieriger wird.

Aus der Jurybegründung: Der Film stellt eine politisch hochbrisante Geschichte aus konträren Perspektiven vor – das erfordert auch auf der Musikseite eine entsprechende Reaktivität. Nicht umsonst haben sich Regisseur und Produzent für die beiden Musiker Nedjeljko Kostanić und Dario Dodig entschieden, die ein überzeugendes realistisches Sound-Konzept entwickelt haben. Auf der Basis von Field Recordings schaffen sie beeindruckende Soundscapes; in ihnen verdichtet sich die Geschichte, von der die Protagonist*innen in unterschiedlicher Weise betroffen sind.

Die Jury bildeten Nina Goslar (Redakteurin), David Langhard (Musiker, Komponist und Produzent), Grete Liffers (Producerin, Autorin und Regisseurin), Thomas Meinecke (Schriftsteller, Musiker und DJ) und Armando Merino (Dirigent).

DOK.talent Award

POLITIK IST PERSÖNLICH (AT: EINE PARTEI BAUEN)
von Indira Geisel

Der Pitchwettbewerb DOK.talent Award bietet Studierenden der Partnerhochschulen des DOK.fest München die Gelegenheit, ihre aktuellen Projekte Branchenexpert*innen vorzustellen und wertvolles Feedback zu bekommen. Das überzeugendste Projekt erhält den Preis, der von der ndF Entertainment GmbH gestiftet wird und mit 2.500 Euro Rechercheförderung dotiert ist.
Die zwölfköpfige Jury prämierte in diesem Jahr das Projekt POLITIK IST PERSÖNLICH von Indira Geisel (HFF München). 

Aus der Jurybegründung: (...) In einer sehr knappen Entscheidung hat sich die Jury für ein Projekt entschieden, in dem die Filmemacherin drei Generationen ihrer eigenen Familie porträtiert – in der, wie sie sagt, “Wahlkampf ein Familienbetrieb ist”. Mit POLITIK IST PERSÖNLICH zeichnen wir einen Film aus, der sich auf Ambivalenzen einlässt, kritische Distanz zulässt und, auf einer persönlichen Ebene, eine eigene frische Perspektive sucht. Wir gratulieren Indira Geisel und ihrem Team zum DOK.talent Award 2024.

Die zwölf Juror*innen waren Katharina Bergfeld (Produzentin, Ma.ja.de), Petra Felber (Redakteurin, BR), Brigitte Hofer (Produzentin, Maximage), Peter Jaeger (Berater, Jaeger Creative), Jutta Krug (Redakteurin, WDR), Esther van Messel (Verleiherin, First Hand Films), Gülseren Ölcüm (Redakteurin, ZDF), Julia Peters (Verleiherin, JIP Filmverleih), Ira Tondowski (Produzentin, Tondowski Films), Marcus Vetter (Redakteur, SWR), Sven Wälti (Redakteur, SRG SSR) und Jakob Zimmermann (Redakteur, ZDF Das kleine Fernsehspiel).

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