A NEW KIND OF WILDERNESS gewinnt DOK.fest-Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit 2024

 

Die norwegische Regisseurin Silje Evensmo Jacobsen erhält den DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit 2024 für A NEW KIND OF WILDERNESS. Herzlichen Glückwunsch! 


Zum Film:
 Die norwegische Fotografin Maria Gros Vatne und ihr Mann Nik beschließen, mit ihren vier Kindern ein Leben in Naturverbundenheit zu führen. Die Familie will frei und unabhängig sein, lebt selbstversorgend, die Kinder werden zu Hause unterrichtet. Der Idylle wird jedoch ein jähes Ende gesetzt: Nach dem tragischen Tod von Maria muss die Familie ihren Lebenstraum neu denken und den Weg zurück in die moderne Gesellschaft finden. Barbara Off

Credits:
Regie und Autorin: Silje Evensmo Jacobsen. Kamera: Silje Evensmo Jacobsen, Karine Fosser u. a. Ton: Yngve Leidulv Sætre. Schnitt: Kristian Tveit, Christoffer Heie. Musik: Olav Øyehaug. Produktion: A5 Film. Produzentin: Mari Bakke Riise. Länge: 83 Min. Verleih: DR sales. 


Zur Preisträgerin:
 Die norwegische Filmemacherin Silje Evensmo Jacobsen, Jahrgang 1984, begann ihre Karriere 2009 mit dem preisgekrönten Dokumentarfilm DAUGHTER OF GOD, der die Komplexität der Geschlechterverhältnisse anhand des Lebens eines kleinen Jungen in Indien thematisiert. In den letzten 15 Jahren hat sie weitere preisgekrönte Filme und Serien gedreht, zu ihren Arbeiten gehören die Serie TEAM INGEBRIGTSEN und der Dokumentarfilm FAITH CAN MOVE MOUNTAINS.

Jurybegründung

Der Film A NEW KIND OF WILDERNESS begleitet eine norwegische Familie in ihrem Streben nach einer alternativen Lebensform in der Natur. Die Eltern Maria und Nik, erfüllt von Idealismus, möchten ihre vier Kinder Ulv, Falk, Freja, und Ronja in der Natur Norwegens aufziehen, mit Homeschooling, in Freiheit und in der Wildnis. Nach dem Krebstod von Maria versucht Nik alleine, ihren gemeinsamen, alternativen Lebenstraum fernab der Zivilisation weiterzuführen, was die Familie an ihre Grenzen bringt. Die vier Kinder erleben viel Liebe und Zuneigung, müssen aber mit dem Verlust der Mutter zurechtkommen.

Die Annäherung der älteren Halbschwester Ronja, die die verbindende, gemeinsame Mutter verloren hat, verdeutlicht die Sprachlosigkeit der Kinder, die in tiefer Trauer stecken. Sie verliert den Zugang zu ihrer Familie, da das bindende Glied verloren gegangen ist. Die Beziehung zu ihren Halbgeschwistern spiegelt den dramatischen Verlust wider. Sie zieht in den hohen Norden. Erst durch diese neue Erfahrungswelt und die Nähe zur Natur gelingt es ihr, aus der emotionalen Sprachlosigkeit herauszufinden. Sie erkennt, wie wichtig die Beziehung zur Familie für ihre persönliche Entwicklung ist und kann nun wieder auf ihre Familie, vor allem aber auf ihre Schwester, zugehen.

Mit einer hervorragenden Dramaturgie führt Silje Evensmo Jacobsen durch A NEW KIND OF WILDERNESS. Ein Spiel aus Licht und Schatten und eine große filmische Ästhetik nehmen uns Zuschauer*innen mit auf dieses Abenteuer. Der Film zeigt einen Lebensentwurf, der Fragen zu unser aller Umgang mit der Natur aufwirft und damit gesellschaftspolitische Fragen auf subtile Art und Weise stellt: Wie leben wir auf dieser Welt? Wie gehen wir mit der Natur um und wie lernen unsere Kinder einen Bezug zu Umwelt und Natur? Auf berührende Weise, die uns Zuschauer*innen tief in die Geschichte eintauchen lässt, ruft Silje Evensmo Jacobsen tiefe Emotionen wach und ruft zum Nachdenken über unseren Planeten auf.

Der Film beim Festival

Der Preisträgerfilm A NEW KIND OF WILDERNESS wird im Rahmen des 39. DOK.fest München im Mai 2024 präsentiert:

02. bis 12. Mai an den Münchner Spielorten
06. bis 20. Mai @home

Der DOK.fest-Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit wird bei einer feierlichen Preisverleihung mit Filmvorführung am Sonntag, 12. Mai 2024 um 18.00 Uhr im Amerikahaus übergeben.

  1. Ein Preis für besondere Perspektiven

    Der DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit würdigt reihenübergreifend Filme, die in besonderer Weise die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen sichtbar und erfahrbar machen. Er wird gestiftet von B.O.A Videofilmkunst und ist mit 3.000 Euro dotiert. Beim DOK.fest München 2024 wird der Preis bereits zum elften Mal verliehen.

    Wir bedanken uns herzlich bei unseren Preisstiftern und Partnern:

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