Felizitas Hoffmann
Kurzinterview mit den Projektbeteiligten von TANZ IM MUSEUM
Felizitas studiert Regie für Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film München.
Was ist Deine Aufgabe beim Projekt?
Meine Aufgabe war es, den Prozess dokumentarisch zu begleiten und als Finale das Musikvideo zu drehen. Dafür habe ich das Projekt seit Ende 2020 punktuell begleitet und mit einem Team an Kamerpersonen und der Editorin Camille Tricaut geschnitten. Die Coronajahre haben Verzögerungen und Teamveränderungen reingebracht - aber die Projektverantwortlichen vom KJR haben alles zusammen gehalten und am Ende konnte die Alte Pinakothek wieder öffnen: Der Drehtag für das Musikvideo fand dann im Februar 2022 statt. Dort hatten wir auch noch eine Jugendliche dabei, die Making-Of-Aufnahmen beigesteuert hat.
Wie hast Du das Projekt TANZ IM MUSEUM wahrgenommen?
Das Gesamtprojekt TIM hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die Idee, dass Kinder und Jugendliche selber ein Musikvideo produzieren, angefangen mit dem Song bis zur Choreographie, finde ich großartig. Dabei ist mir auch aufgefallen, wie sehr die Teilnehmer.innen aufeinander achten und sich gegenseitig motivieren und stärken. Obwohl sie sich teilweise erst ein paar Minuten kennen. Diese Zusammenarbeit zu sehen und die Motivation dahinter macht Spaß filmisch zu begleiten.
Was hat dich überrascht bei der Arbeit der Akteur.innen der Kultureller Bildung mit den Kindern und Jugendlichen?
Ich bin immer noch beeindruckt, dass Taewan und Carel den Song innerhalb so kurzer Zeit produziert haben. Es hat mir große Freude bereitet, dass die Kinder und Jugendlichen so kreativ sind. Sie haben es immer wieder in kürzester Zeit geschafft, in den unterschiedlichen Konstellationen neue Positionen und Bewegungen zu entwickeln und aufeinander einzugehen. Auch war ich überrascht, dass die Teilnehmer.innen so politisch sind. In ihren Tänzen und Movements haben sie Symbole eingearbeitet, die Zeichen für den Frieden setzen.
Du hast einen Making-Of-Film gemacht, der sehr beobachtend erzählt, also kein Imagefilm. Du schaust also genau hin. Wie hast Du das Vertrauen der Kids gewonnen?
Die Kamerafrau Rita Hajjar und ich waren von Anfang an dabei. Uns war es wichtig, kein klassisches Making-of zu machen. Wir haben eher beobachtend gedreht, damit wir den Prozess der Tänzer.innen nicht stören und um Zuschauenden das besondere Gefühl des stillen Dabeiseins zu ermöglichen. Es gibt bewusst keinen Kommentar, der das Projekt erklärt.
Ohne das spürbare Vertrauen der Teilnehmer.innen könnten wir nicht so arbeiten. Zu Beginn hatte ich das Gefühl, dass sich einige der Teilnehmer.innen erst an die Kamera gewöhnen müssen, was selbstverständlich ist. Nach kurzer Zeit standen wir dann aber auch schon in mitten der Tänze und wurden involviert. So konnte diese Nähe entstehen.
Was ist die eine Sache beim Projekt oder Drehtag, die Du sicher in Erinnerung behalten wirst?
Ich habe gemerkt, dass die Kinder und Jugendlichen mit jedem Projekttag und jedem Drehtag selbstbewusster und mutiger wurden. Sie hatten wirklich Freude und Motivation das Musikvideo zu choreographieren und zu tanzen. Der Drehtag im Museum war dann natürlich anstrengend für die Tänzer.innen. Sie mussten wieder und wieder ihre Choreografie präsentieren, damit wir die Bilder für das sehr schnell geschnittene Musikvideo bekommen. Ich bin sehr glücklich, dass alle so motiviert waren und bis zum Schluss dabeigeblieben sind. Das Musikvideo ist großartig geworden. Es hat sich gelohnt!
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