1968. Körniges Schwarzweiß. Kichernde Mädchen. Eine Kamera bahnt sich den Weg durch ein Klassenzimmer, wo Schülerinnen des Münchner Luisengymnasiums in Sachen Film unterrichtet werden.  Ihr Lehrer: Edgar Reitz. Für vier Wochen verwandelt sich das Klassenzimmer in ein kleines Filmstudio, in dem Reitz mit Geduld und einem erstaunlich didaktischen Gespür erklärt, dass Filmemachen eine Art Schreiben sei und was daraus resultiere. „Die erste Erfahrung, die ich bei diesem Versuch machte, war die: Wenn man sich auf den Platz des Lehrers setzt, ist man der Lehrer... Und man benimmt sich als Lehrer so, wie man sich seiner eigenen Arbeit sonst gegenüber verhält.“ Für alle Beteiligten ein so eindrückliches Erlebnis, dass 55 Jahre später ein erneutes Treffen stattfindet. Ina Borrmann