EAST OF PARADISE

Lebensgeschichten und deren Bedingungen. Lech Kowalski sucht in seinem zweiteiligen dokumentarischen Essay nach Antworten. Zunächst schildert die Mutter des Regisseurs Stationen ihrer Deportation während des Zweiten Weltkriegs – Maria Werla wurde 1940 von den Sowjets in einen sibirischen Gulag verschleppt. Sie berichtet von der harten Arbeit in Eiseskälte, von der Brutalität der Aufseher und von endlosen Überlandfahrten in verdreckten Viehwagons voll Ungeziefer. Der Obrigkeit ohnmächtig ausgeliefert. Eine Odyssee durch zivilisatorisches Niemandsland. Kowalski antwortet auf den erschütternden Bericht seiner Mutter mit einer persönlichen Rückschau: Er kommentiert Bilder aus seinen früheren Filmen, mit denen er die New Yorker Porno, Drogen- und Punkszene der 70er und 80er Jahre dokumentierte. Seine Arbeiten richten sich stets gegen den Kult der Massen. Die bewusste Entscheidung zu politischem Ungehorsam macht Rebellion und Protest zur für ihn einzig denkbaren Lebensform. "I was in competition with her pain". Wie sehr hat die Geschichte der Mutter sein eigenes Leben geprägt?

Eine Suche nach Verbindungen zwischen zwei Biographien.

Preise: Best Film, Horizons Section and Best Documentary, 62 Mostra Venice, Best Documentary, Cinemex Ficco