MARIELUISE FLEISSER - PIONIERIN AUS INGOLSTADT

Marieluise Fleißer: kein bisschen angestaubt. Ihre Themen: Sexualität, Gewalt und vor allem der Geschlechterkampf. Eine Außenseiterin in Ingolstadt, ihrer Heimatstadt. 1901 in Ingolstadt geboren, 1974 in Ingolstadt gestorben. Die Schriftstellerin war persona non grata, vor allem wegen ihres Theaterstücks "Pioniere in Ingolstadt" (1929). In Berlin wurde das Stück ein großer Erfolg, in Ingolstadt provozierte es einen Skandal.

Marieluise Fleißer war auch eine Frau zwischen den Männern. Brecht, der in Berlin ihren Stücken zur Aufführung verhalf, hatte maßgeblich Einfluss auf ihren Ruf als Skandalautorin. An Feuchtwanger schrieb sie einmal: "Brecht war immer mein Wunschtraum, und Du, Feuchtwanger, warst immer die Realität." Für ihren Mann, Josef Haindl, arbeitete sie im Tabakgeschäft als Verkäuferin. 1956 bittet sie Brecht, ihr eine Position und Rente in Ost-Berlin zu verschaffen.

Wer war Marieluise Fleißer? Darüber sprechen ihre Schwester Hilde Widmann, ihr Neffe Klaus Gültig, ihre Freundin Emmi Böck und die Literaturwissenschaftlerin Hiltrud Häntzschel. In Interviews kommt Marieluise Fleißer selbst zu Wort.