Winners 2010
Dokumentar:Filmpreis:2010 des Bayerischen Rundfunks and Telepool GmbH (10.000 EUR)
LES ARRIVANTS
Claudine Bories und Patrice Chagnard
Horizonte Award 2010 of DOK.fest München (3.000 EUR)
EL AMBULANTE
Eduardo de la Serna, Adriana Yurcovich, Lucas Marcheggiano
Special Mention Horizonte Award
LA CASA
Tayo Cortés
BLM Filmpreis 2010 of Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (5.000 EUR)
SERGEJ IN DER URNE
Boris Hars-Tschachotin
"Der Film beginnt, scheinbar vertraut, wie ein gängiges Sub-Genre: die Suche nach entfernten Verwandten. Doch die Recherche bekommt unerwartete Ausmaße: der Urgroßvater war ein in vieler Hinsicht höchst aktiver Intellektueller, der nicht nur zahlreiche Nachfahren zeugte, sondern sich vor allem frühzeitig im Widerstand gegen die Nazis und später gegen die Atombombe engagierte. Auf der Suche nach den auf dem ganzen Kontinent verstreuten Söhnen dieses Urgroßvaters entwickelt Hars-Tschachotin beiläufig nicht weniger als einen Spiegel der europäischen Geschichte. Das tut er mit bemerkenswert originellen, experimentellen und verspielten Mitteln und Methoden. Er befragt Archivmaterial, setzt Fotos und Bewegtbilder in Dialog, zieht dem Re-Enactment den Boden unter den Füßen weg und schreckt auch nicht davor zurück, sich selber ins Bild zu setzen, um den Grad der Reflexion und der Zweifel noch zu erhöhen. Wie ein moderner Roman besteht der Film aus einer Vielzahl erzählerischer Mittel, die dieser unerschrockene Regisseur mit großer Souveränität einsetzt, dabei aber sympathischerweise immer wieder auch die Kontrolle über die Geschichte verliert."
Die deutsche Jury: Ingo Fliess, Amelie von Kienlin, Katrin Rothe, Martin Thau und Gerhard Wissner Ventura
- Lobende Erwähnung BLM Filmpreis für
HOFFENHEIM - DAS LEBEN IST KEIN HEIMSPIEL
von Frank Marten Pfeiffer & Rouven Rech
"Ein Film über die Bildung einer Marke, also kein Sport- sondern ein Wirtschaftsfilm. Fußball ist zwar das "Core Business", spielt im Film aber nur eine Nebenrolle, stattdessen beschreibt er Management und Fans, deren Aufgabe es ist, die Glaubwürdigkeit des Vereins zu gewährleisten. Verkörpert vom Fanclub-Vorsitzenden der ersten Stunde - ein sympathischer Badenser mit Dude-Qualitäten - und dem von Mäzen Hopp eingesetzten Geschäftsführer, ein alerter Manager, der auch schon erfolgreich Tigerenten verkauft hat. Diese beiden Protagonisten verfolgt der Film über Regionalliga Süd, 2. und 1. Bundesliga auf Augenhöhe und mit großer filmischer Konsequenz und zahlreichen liebevollen Beobachtungen."
Die deutsche Jury: Ingo Fliess, Amelie von Kienlin, Katrin Rothe, Martin Thau und Gerhard Wissner Ventura
- Der FFF-Förderpreis Dokumentarfilm 2010 des FilmFernsehFonds Bayern (dotiert mit 5.000 EUR, für Filme von Regisseur/innen, die in Bayern leben) wird geteilt und geht zu gleichen Teilen an
WAS WIRD BLEIBEN
von Knut Karger sowie
ON THE OTHER SIDE OF LIFE
von Stefanie Brockhaus & Andy Wolff
WAS WIRD BLEIBEN:
von Knut Karger
"Knut Karger gelingt ein nachdenklicher essayistischer Konzeptfilm, der trotzdem guten Humor beweist und Fragen stellt, die beim Zuschauer weiterarbeiten. Zu sehen sind die geradezu rührend mühseligen Anstrengungen der Menschheit, sich der eigenen Vergänglichkeit entgegenzustemmen. Ohne bestimmte Erwartungen zu erzeugen oder zu bedienen, konturiert der Film den spekulativen Grund jeder Sachlichkeit. Die naturwissenschaftliche Nüchternheit, mit der hier diese Fragen behandelt werden und die visuelle Klarheit, die uns ein wenig spüren lässt, was einmal nicht mehr sein wird, machen aus diesem eigentlich zum Verzweifeln geeigneten Thema ein "Divertimento über Vanitas"."
"Zwei junge Filmemacher, die sich auf offensichtlich extreme Bedingungen eingelassen haben, schildern in großer dokumentarischer Zurückhaltung den Weg von zwei jugendlichen mutmaßlichen Mördern - in einem Township in Südafrika, eine Gegend in schockierendem Zustand, in der Mord scheinbar zum Alltag gehört. Beeindruckend die intime Innenansicht von Menschen und Strukturen, beispielhaft die Schilderung der brutalen Hierarchie im Gefängnis: Alle sind hier Generäle, die Neuankömmlinge sind ein Nichts. Die Filmemacher beweisen Mut zur eigenen Ästhetik und versagen sich Beschönigung und Emotionalisierung."
Die deutsche Jury: Ingo Fliess, Amelie von Kienlin, Katrin Rothe, Martin Thau und Gerhard Wissner Ventura
- Der mimikri media Förderpreis (Untertitelungssachpreis) geht an
LA ISLA - ARCHIVOS DE UNA TRAGEDIA
von Uli Stelzner
"Die Opfer von Unrecht brauchen Aufmerksamkeit und eine Stimme. Die Verursacher und die Fakten des Unrechts sind zu nennen. Dafür eine Form zu finden, die uns als Zuschauer teilhaben lässt und in die Pflicht nimmt, ist eine große Kunst. Die Jury für den mimikri media Förderpreis hat sich einstimmig für den Film LA ISLA von Uli Stelzner entschieden. Seinem Film gelingt es den Zuschauer über die Ereignisse in Guatemala zu informieren. Aber darüber hinaus werden wir durch den behutsamen Umgang mit den Protagonisten und die virtuose Bearbeitung des Archivmaterials emotional berührt. Uli Stelzer gelingt etwas seltenes, er wandelt den Schmerz und die Trauer in zeitlose Poesie."
- Die Gewinnerfilme des 60-Sekunden-Dokumentarfilmwettbewers "Ich sehe was, was du nicht siehst" vom Münchner Verein raumwandler in Zusammenarbeit mit DOK.fest München, mit der Unterstützung von CANON (Sachpreise: je ein Camcorder) zum Thema „Realität ist eine Frage der Perspektive“ sind
CAROUSEL TRAVEL von Xiaowen Zhul
Publikumspreise: DER BEAMTE von Stefanie Stahl und TAGHERZ von Michael Schranner