Afrikatag 2019
East Africa – A Region in Transition? 12. Mai 2019, 14:00 - 21:30 , HFF Kino 1
Ostafrika – Sehnsuchtsort für Fernreisende: Tausendundeine Nacht auf Sansibar und Safari auf den Spuren von Bernhard Grzimek in der Serengeti. Doch was macht das moderne Ostafrika jenseits von exotischer Kolonial-Romantik aus?
Der ostafrikanische Kulturraum ist sowohl von arabischen Einflüssen als auch von der europäischen Kolonialgeschichte geprägt. Im Spannungsfeld zwischen Islam und Christentum gewinnt die Religionszugehörigkeit an Bedeutung. Sicherheitspolitisch kommt den Ländern am Indischen Ozean eine stabilisierende Rolle für die gesamte Region zu. Gleichzeitig bilden sie eine wichtige panafrikanische Verbindung zwischen Subsahara- und Nord-Afrika.
Drei Filme aus und über den Osten Afrikas nehmen uns mit auf eine Entdeckungsreise: Mit dem Zug fahren wir in TANZANIA TRANSIT durch die Weite Tansanias. Unterwegs verhandelt Jeroen Van Velzen die Rolle der Frau, der Religion und der ethnischen Zugehörigkeit. In NEW MOON begleiten wir die kenianische Filmemacherin Philippa Ndisi-Herrmann auf ihrer Reise zu sich selbst: zu spiritueller Identität zwischenm moderner Lebensart und muslimischem Glauben. Und mit TALKING ABOUT TREES von Suhaib Gasmelbari machen wir uns auf den Weg in das nordöstliche Afrika. Wir tauchen in die sudanesische Filmgeschichte ein und erleben, wie Politik und Religion die Film- und Lebenskultur beeinflussen.
Im Anschluss an die Filme werden wir mit den Filmemacher.innen und Expert.innen diskutieren: Was verbindet die Länder des östlichen Afrika – Tansania, Kenia und Sudan? Welche Rolle spielt die Religion? Entsteht in Nairobi mit der aufstrebenden Filmszene gerade eine neue wirtschaftliche Kraft im Zentrum Ostafrikas? Welcher Stellenwert kommt dabei dem Dokumentarfilm zu?
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
12. May 2019, 14.00 bis 21.30 Uhr
Hochschule für Fernsehen und Film, Kino 1
Filmprogramm
14.00 - 15.30 Uhr
Film: TANZANIA TRANSIT (NL 2018, Jeroen van Velzen, 75 min.) in Anwesenheit von Regisseur Jeroen van Velzen
16.00 - 17.30 Uhr
Film: NEW MOON (KE 2018, Philippa Ndisi-Herrmann, 71 min.) in Anwesenheit von Regisseurin Philippa Ndisi-Herrmann und programme director Peter Mudamba East African Documentary Film Fund DOCUBOX
18.00 - 19.00 Uhr
Empfang in der Festivallounge
19.00 - 20.30 Uhr
Film: TALKING ABOUT TREES (SD 2019, Suhaib Gusmelbari, 93 min.)
20.30 - 21.30 Uhr
Diskussion: EAST AFRICA – a region in transition: where does the journey lead?
Diskussionsteilnehmer:
Jeroen Van Velzen
Regisseur von TANZANIA TRANSIT, Niederlande
Geboren 1979 in den Niederlanden, wuchs van Velzen in Kenia, Indien und Südafrika auf. Er studierte Film an der Netherlands Film and Television Academy. Mit seinem ersten langen Dokumentarfilm WAVUMBA, der 2013 auf dem DOK.fest lief, gewann er 2012 beim Tribeca Film Festival den Preis für Beste Nachwuchsregie.
Philippa Ndisi-Herrmann
Regisseurin von NEW MOON, Kenia
Ndisi-Herrmann wurde 1985 in Deutschland geboren und lebt heute in Nairobi, Kenia. Sie arbeitet als Filmemacherin, Autorin und Fotografin. Unterstützt von dem ersten ostafrikanischen Filmförderfond DOCUBOX konnte sie 2018 ihren ersten langen Dokumentarfilm NEW MOON fertigstellen, der bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde: beim Zanzibar International Filmfestival als beste Arbeit einer afrikanischen Filmemacherin, beim Durban International Film Festival als Bester Dokumentarfilm sowie beim Luxor International Film Festival mit dem Artistic Achievement Award.
Peter Mudamba
programme director, East African Documentary Film Fund DOCUBOX, Kenia
Zusammen mit der kenianischen Filmemacherin Judy Kibinge gründete Peter Mudamba den ersten ostafrikanischen Filmförderfond DOCUBOX. Als Programm-Direktor umfasst sein Aufgabengebiet die Projektauswahl, Programmierung und Berichtserstellung. Unterstützung der Content-Produktion durch Zuschüsse für die Entwicklung, Produktion und Betreuung unabhängiger Dokumentarfilme und Kurzspielfilme stehen im Vordergrund. Dazu gehören auch Trainings von Filmemacher.innen und die Organisation von Impact-Filmscreenings. Mudamba ist aktives Mitglied der Creative Economy Working Group (CEWG), einer führenden Interessenvertretung des Kreativsektors zur Verankerung besserer Gesetze für den Kreativsektor in Kenia. Kreativität zu fördern und den sozialen Wandel in Kenia durch unabhängige Filmproduktion und -vorführung voranzutreiben ist sein Anliegen.
Murad Abu-Eisheh
coordinator Pan-African Film Projects Robert Bosch Foundation, Deutschland
Geboren am 11. März 1992 in Amman, Jordanien. Im Jahr 2015 schloss er seinen Bachelor-Abschluss in Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Filmemacher an der Deutsche Jordanische Universitate - Amman ab. Von 2015 - 2017 arbeitete er als Filmregisseur am Royal Hashemite Court - Jordanien. Im Jahr 2017 begann er sein Studium der szenisch Filmregie an der Filmakademie Baden - Württemberg. Seit 2018 ist er als Koordinator für pan-afrikanischer Filmprojekte für die Robert Bosch Stiftung tätig.
Moderation: Barbara Off (Head of DOK.network Africa)