Kurz und präzise wie Notizbücher sind die Aufnahmen von Margot Dias, die sie Ende der 1950er-Jahre von den Makonde Mosambiks, ihrer Kunst und ihrem Alltag machte. Der Film entdeckt sowohl jene Bilder wieder als auch die Gespräche, die MARGOT und die Regisseurin – beide Anthropologinnen – miteinander führten, und er reist dorthin, wo MARGOTs Aufnahmen von den Makonde entstanden. Jahrhundertelang hatten sie sich erfolgreich gegen Versklavung gewehrt – bis die portugiesische Kolonisation in den 1920er-Jahren doch ihre Kultur ins Wanken brachte. Der Film spielt mit der Resonanz zwischen Menschen, die sich von Musik, Kunst und den Mitteln des dokumentarischen Festhaltens berühren lassen. Ein Spiel mit dem Sehen und Gesehenwerden. Eine Hommage an die Anthropologie als Wissenschaft, die beobachtet und versucht, nicht zu urteilen. Sara Gómez Schüller