Auf den Putschversuch 2016 in der Türkei folgt im öffentlichen Dienst eine Welle von Entlassungen. Per Dekret versucht Präsident Erdoğan seine Kritiker*innen, die er als „Terroristen“ bezeichnet, mundtot zu machen. Die Betroffenen verlieren über Nacht nicht nur ihren Job, sondern auch ihr soziales Umfeld, ohne die Gründe dafür zu erfahren. Neben ihrer Schwester Yasemin, die als hochgeachtete Kardiologin plötzlich auf der Straße steht, begleitet Regisseurin Nejla Demirci auch den Lehrer Engin, der mit Protestaktionen in Bodrum auf die Ungerechtigkeiten aufmerksam machen will. Doch am Ende steht die Frage: Weiterkämpfen oder gehen? Aufrüttelndes Zeugnis einer politischen Willkürherrschaft. Anne Thomé