Junge Soldaten treten an, Familien machen Fotos und gemeinsam wird der Tag des Sieges der Sowjetunion über NS-Deutschland gefeiert. Die belarussischen Wehrpflichtigen sind der Stolz ihrer Familien. Diese Initiation zu einer bestimmten Form der Männlichkeit wird zumindest von den Vätern kaum hinterfragt. „Dedowschtschina“ heißt die Praxis, bei der ältere Soldaten die neuen Rekruten erniedrigen und sadistisch quälen. Gehorsam und Korpsgeist sind das Ziel. Nikita, der seine Wehrpflicht zögerlich antritt, kehrt gebrochen zurück und spricht von Gehirnwäsche. Svetlanas Sohn Sascha überlebt die Schikanen nicht. MOTHERLAND ist erschreckend aktuell und zeigt, wie Diktatoren die militarisierte Kultur der Gewalt gegen ihr eigenes Volk einsetzen. Silvia Bauer