MEMORY BOOKS

Der zehnjährige Dennis und seine Schwester Chrissi sind zwei von Millionen AIDS-Waisen in Uganda. Seit einem Jahr sind sie auf sich alleine gestellt: sie leben in einem der vielen "Kinderhaushalte" des ostafrikanischen Landes. Seelische Kraft schöpfen sie aus einem "Memory Book". Es steckt voller Fotos, Geschichten, Gedanken und Wünsche ihrer verstorbenen Eltern. Die HIV-infizierten Mütter Harriet, Christine und Betty schreiben noch an ihren Erinnerungsbüchern. Gemeinsam mit ihren Kindern setzen sie sich mit dem bevorstehenden Tod auseinander und finden so unerwartete Stärke und Trost. Später werden die kleinen, bunten Hefte ein wichtiger Leitfaden im Leben der Waisenkinder sein. Christa Graf besuchte Kranke, Ärztinnen und Entwicklungshelfer und begleitete die Protagonisten in ihrem Alltag: "Von dem Moment der Gewissheit an versinken viele Menschen in diesem schlimmen Schicksal. Lethargie, Depression und Verzweiflung sind die Folge. Die Menschen in diesem Film haben diese Haltung nicht mehr. Sie haben einen Weg gefunden, damit umzugehen und machen noch etwas aus ihrem Leben." Ein Projekt und ein Film, die tief berühren.

Prix des Jeunes Européens, FIPA Biarritz, 2008; Vorauswahl Deutscher Filmpreis 2008