RWANDA. A TRAVERS NOUS, L'HUMANITÉ
B 2006 – Regie: Marie-France Collard – Originalfassung: Französisch, Kinyarwanda – Untertitel: Englisch – Länge: 105 min.
"Durch uns sieht euch die Menschheit mit Trauer. Wir, die eines ungerechten Todes starben, verstümmelt, zerstückelt, sind schon vergessen, verleugnet, entehrt. Wir sind Millionen Schreie über den Hügeln Ruandas. Wir ruhen nicht in Frieden."
Ruanda 2004: zum zehnten Jahrestag des Völkermords an den Tutsi wird ein szenisches Oratorium für die Zeugen der Massaker aufgeführt. Kann Theater als Katharsis bei der Aufarbeitung des Unfassbaren helfen?
Auf der Bühne berichten Überlebende. Es sind eindringliche Zeugnisse unvorstellbaren Grauens. Die starken Reaktionen der Zuschauer öffnen den Blick in ihr Seelenleben. Was bewegt die Menschen in Ruanda heute, zehn Jahre nach dem Genozid? Wie leben sie? Bilder von Massengräbern, die Bergung von Toten, würdevolle Bestattungen der Opfer. Eine tief empfundene Ablehnung der Internationalen Gemeinschaft, die Ruanda im Stich ließ und sich so zum Mittäter machte. Klagen auch über Ausgrenzungen und Gewalttaten, die nicht aufhören wollen. Rwanda. A travers nous l'humanité … ist Trauerarbeit, die den Toten eine Geschichte und den Überlebenden eine Stimme gibt.
Regie MARIE-FRANCE COLLARD, geb. in Neufchâteau, Belgien. In den achtziger Jahren tätig als Regieassistentin und Cutterin. Für ihren Dokumentarfilm Ouvrières du Monde vielfach ausgezeichnet. Seit 1990 Mitglied des Künstlerkollektivs Groupov, Mitarbeit als Autorin und bei der Inszenierung zahlreicher Theaterprojekte, u.a. des Projekts "Rwanda 94".
Filme 1996 Maîtresses. J'ai un amant, se disaient-elles, 2000 Ouvrières du Monde, 2005 Rwanda. A travers nous l'Humanité.
Englischer/Originaltitel: Rwanda. Through Us, Humanity. Autor*in: Marie-France Collard. Kamera: Remon Fromont. Ton: Cosmas Antoniadis. Schnitt: Marie-Helene Mora. Musik: Garrett List, Jean-Marie Muyango, Massamba. Produktion: Groupov asbl. Produzent*in: Philippe Taszman.