DOK.digital – Preis für neue Erzählformate
Gestiftet von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), dotiert mit 2.500 Euro
Wie werden Fakten und Geschichten in einer vernetzten Welt in Zukunft erzählt?
Mit dem Preis DOK.digital suchen wir Antworten auf die Frage, wie der technologische Fortschritt die Landschaft des non-fiktionalen Geschichtenerzählens geprägt hat und weiterhin prägen wird. Ziel ist es, die Entstehung neuer innovativer Projekte, die verschiedene mediale Formate und Plattformen sinnvoll mit dem Inhalt verbinden, zu fördern.
Der von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) mit 2.500 Euro dotierte Preis würdigt somit digitale Storytelling-Formate. Filmemacher*innen, Gamedesigner*innen und Produzent*innen aus dem deutschsprachigen Raum (DACH) sind herzlich eingeladen, ihre fertigen Arbeiten bis zum 17. Januar 2025 einzureichen.
Wonach wir suchen
Wir suchen außergewöhnliche Projekte, die:
- vielfältige Perspektiven durch innovative Medienformate, einschließlich Crossmedia, Podcasts, Erzählungen in sozialen Medien, Multimedia-Projekte und XR bieten;
- das Publikum aktiv einbeziehen und Geschichten lebendig werden lassen;
- die Möglichkeiten digitaler Medien ausloten und journalistische oder dokumentarische Inhalte jenseits des linearen Geschichtenerzählens vermitteln.
Einreichungskriterien
Ein Projekt kann für den DOK.digital Award ausgewählt werden, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:
Einreichung durch:
- Kollektiv oder Einzelpersonen
Produktion:
- Innerhalb des deutschsprachigen Raums (DACH)
- Produktionszeitraum zwischen Januar 2024 und Anfang 2025
Inhaltlicher & formaler Ansatz:
1. Relevanter Inhalt mit dokumentarischem und/oder journalistischem Ansatz
- Fokus auf faktenbasierter Erzählung, die auf realen Ereignissen, Themen oder Gemeinschaften basiert und dabei einen journalistischen Ansatz verfolgt.
- Das dokumentarische Projekt könnte sich inhaltlich mit sozialen, politischen, ökologischen oder kulturellen Themen befassen, tiefgründige Einblicke und investigative Inhalte anbieten.
2. Digitales Format
- Web- oder App-basiertes Erlebnis, das interaktive Medien wie Video, Text, Fotos, Audio und virtual reality (VR) oder augmented reality (AR).
- Der Zugriff auf das Format kann über mobile Geräte, Desktop-Computer oder VR-Headsets erfolgen, je nach technologischer Komplexität und Entwicklung des Projekts.
3. Konsequente Verknüpfung von Inhalt und Form
- Die Art und Weise, wie die Geschichte im eingereichten dokumentarischen Projekt erzählt wird, ist mit den verwendeten digitalen Werkzeugen vereinbar. So könnten beispielsweise die Entscheidungen der Nutzer*innen die Erzählung beeinflussen und eine sich verzweigende Geschichte schaffen.
4. Potential für sinnvolle Publikumsinteraktion
- Kommentare und Diskussionen innerhalb der Plattform ermöglichen es den Zuschauer*innen, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen, Meinungen auszutauschen und sich mit anderen zu vernetzen.
Weitere Bedingungen:
- Die Projekte sollten für eine Präsentation auf dem DOK.forum 2025 verfügbar sein. Ausgewählte Projekte werden öffentlich vor der Jury präsentiert, die Preisverleihung findet im Rahmen des DOK.forum während des 40. DOK.fest München statt.
- Es können sowohl abgeschlossene als auch veröffentlichte Projekte eingereicht werden.
Die Einreichung für den DOK.digital Award ist kostenfrei und wird im November 2024 öffnen.
Einreichfrist: 17. Januar 2025
Kontakt
Beran Erdogan
perspektiven@dokfest-muenchen.de
DOK.fest München
Dachauer Straße 116
80636 München
Tel.: +49 (0)89 – 51 51 97 86
Preisstifter: Bayerische Landeszentrale für neue Medien
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien – kurz BLM – ist als eine von 14 Landesmedienanstalten in Deutschland zuständig für die Aufsicht, Organisation und Genehmigung der privaten Radio und TV-Programme in Bayern. Außerdem beaufsichtigt sie Internetangebote mit Sitz in Bayern, sogenannte Telemedien. Auch für Medienplattformen, Benutzeroberflächen und Medienintermediäre wie zum Beispiel Prime Video, Twitch, Twitter und Yahoo ist die BLM zuständig. In der Demokratie ist der Zugang zu unterschiedlichen Informationsquellen und Meinungen die wesentliche Voraussetzung für eine freie Meinungsbildung. Medien wie Radio-, TV-Sender oder Internet-Angebote tragen zum Meinungsbildungsprozess entscheidend bei. Ein vielfältiges Medienangebot und damit auch die Meinungsvielfalt zu sichern, ist Aufgabe der staatsfernen Landesmedienanstalten.
Rückblick
Preisträger-Projekt 2024: THE TRUE FILM
Preisträgerin:
Christina Zimmermann
In der interaktive VR-Experience THE TRUE FILM von Christina Zimmermann erkunden die Avatare der ruhelosen Seelen von Friedel und Lili Kracauer den Nachlass des Begründers der Filmsoziologie.
Jurybegründung:
"(...) Dem Projekt THE TRUE FILM von Christina Zimmermann gelingt es, Geschichte und Biografien in VR erlebbar zu machen. Es stellt die Frage, wie man die Biografie eines Menschen anhand von Archivmaterial interpretieren und verstehen kann. (...) Der Preis soll dazu ermutigen, das Storytelling dieses Prototypen weiterzuentwickeln, um neben medientheoretischen Aspekten auch die emotionalen Aspekte der Geschichte zu transportieren."
Eine lobende Erwähnung erhielt SALZSAMMLER von Nic Schilling.
Die Jury sagt: "Außerdem möchten wir das Projekt SALZSAMMLER mit einer besonderen Erwähnung ehren. Das User-Experience-Design hat uns sehr beeindruckt. Es regt Kinder dazu an, spielerisch das Museum zu entdecken – das ist ein wichtiger Ansatz, der eine zeitgemäße Wissensvermittlung erfordert!"
Preisträger-Projekt 2023: TRUTH DETECTIVES
Preisträger*innen:
Anja Reiss und Raphael Perret
Im Serious Game/Videogame TRUTH DETECTIVES von Anja Reiss und Raphael Perret lernen Spieler*innen mithilfe von ungefiltertem Video- und Bildmaterial aus realen Kriegsgebieten, wie die Wahrheit über Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen aufgedeckt wird – und wie dieses Wissen auf aktuelle Konflikte angewendet werden kann.
Jurybegründung:
„Der Prototyp für dieses zeitgemäße und innovative Serious Game hat eine hohe gesellschaftliche Relevanz, zeigt das Potential auf, wenn journalistische und interaktive Kompetenzen kombiniert und mit wissenschaftlicher Expertise ergänzt werden. Es kann die Medienkompetenz der Nutzer*innen nachhaltig fördern, indem diese befähigt werden, journalistische Recherche anhand echter Bildquellen zu erlernen, Fake News aufzudecken oder sogar über das Game hinaus online zu Ermittler*innen zu werden, um Menschenrechtsverletzungen
Preisträger-Projekt 2022: SNEAKERJAGD
Preisträger*innen:
Benedikt Dietsch und Lorenz Jeric
SNEAKERJAGD von Benedikt Dietsch und Lorenz Jeric ist eine datengetriebene investigative Recherche, die das Publikum auf globale Crossmedia-Reportage mitnimmt. Was passiert mit unseren alten Sneakern, nachdem wir sie entsorgt haben? Die alten Sneaker von elf Prominenten sollten der Sneakerjagd besondere Aufmerksamkeit bringen. Sie wurden zu Erzählsträngen, Datenlieferanten und Gesichtern der Geschichte. Dafür versteckten wir GPS-Sender in den Sohlen der Schuhe, entsorgten sie und verfolgten sie mehr als fünf Monate lang und viele Tausende Kilometer durch die Welt.
Jurybegründung:
„SNEAKERJAGD zeigt in beeindruckender Weise, wie Journalismus ein Thema ideenreich umsetzen und eine breite Community erreichen kann und bringt ihr das sehr relevante Thema „Fast-Fashion” unterhaltsam näher. Dabei hinterfragen Lorenz Jeric und Benedikt Dietsch grüne Versprechen der Hersteller durch Daten und Informationen, die für jeden zugänglich sind. Genutzt werden dafür verschiedene Kanäle: Print, Film, Podcast, Newsletter und eine interaktive Karte im Web, auf der die Signale der GPS-Tracker in den Schuhen nachverfolgbar sind. Die Autoren zeigen: So kann Journalismus bzw. digitales Storytelling funktionieren und ein aktuelles Thema spannend präsentiert werden.“
Jury 2022:
Sönke Kirchhof (CEO und Executive Producer des VR Full Service Studios INVR.SPACE)
Suli Kurban (Regisseurin, Drehbuchautorin & Vertical Storytelling Expertin)
Matthias Leitner (Freier Autor, Digital Storyteller und Strategie Designer)
Sylvia Rothe (Professorin für Künstliche Intelligenz an der Hochschule für Fernsehen und Film München)
Katharina Schulz (Referentin bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM))
Preisträger-Projekt 2021: SAFESPACE
Preisträger*innen:
Whitney Bursch, Säli El Mohands, Rosa Fabry, Saphira Siegmund, Lea Wessels, Ariane Böhm, Elena Münker und Kim Neubauer
Jurybegründung:
„Eine junge Redaktion schafft Inhalte rund um die Themen psychische und physische Gesundheit und Well-being für ein noch jüngeres und schwer zu erreichendes Publikum. Plattform der Wahl ist TikTok, wo dieses Publikum zuhause ist. Das Team von SAFESPACE kommuniziert authentisch und auf Augenhöhe, das Feedback der Community wird direkt aufgenommen und in neue Inhalte überführt. SAFESPACE bietet in der Tat einen geschützten Raum auf einer Plattform, in der sich gerade sehr junge Nutzer*innen wie zuhause fühlen und nach Gleichgesinnten suchen. Eine Plattform, die wie viele andere Social-Media-Kanäle auch nicht immer ganz unschuldig ist an problematischen Körperbildern und Verunsicherung durch die vielen perfekt inszenierten Bilder/Videos und negativen Kommentare."
Jury 2021:
Volker Bach (Leitung MIZ Babelsberg und ALEX Berlin)
Prof. Dr. Lena Gieseke (Professorin für Bildorientierte Medientechnologien an der HFF Konrad Wolf)
Matthias Leitner (Freier Autor, Digital Storyteller und Strategie Designer)
Sabrina Scharpen (Lead Formatentwicklung HR Neue Medien / ZDF)
Jutta Schirmacher (Referentin Medienkompetenz und Jugendschutz BLM)