Filmtage Bayerischer Schulen 2024
Eine aufregende Preisverleihung bildete den Höhepunkt der 47. Filmtage Bayerischer Schulen, die zum zweiten Mal in Straubing stattfanden. Rund 300 Schüler*innen und jede Menge engagierter Filmlehrkräfte feierten ihre herausragenden Filmproduktionen.
Sie sahen ihre selbstgedrehten Filme und diskutierten diese in fachkundigem Rahmen bis spät in die Nacht. Praxisworkshops zum Filmemachen, ein Kinoabend mit 2UNBREAKABLE und anschließendem Filmgespräch mit Regisseurin Maike Conway und ein 66-Sekunden-Filmwettbewerb machten das Festival zu einem unvergesslichen Bildungsabenteuer für alle Teilnehmenden. Auch DOK.education bot einen Workshop für Jugendliche und Lehrkräfte an. Maya Reichert war vor Ort ansprechbar für Fragen zu zukünftigen Filmprojekten.
Das älteste deutsche Schüler*innen-Filmfestivals ist jetzt seit über 40 Jahren Treffpunkt der aktiven und kreativen Filmarbeit an den Schulen in Bayern. Jährlich werden über 100 Filme eingereicht und von einer Jury beurteilt. Etwa 45 Filme kommen ins Hauptprogramm und können mit ein wenig Glück einen der Preise gewinnen. Das komplette Fiilmprogramm und weitere Informationen zu den Filmtagen Bayerischer Schulen findet sich hier.
Das DOK.fest München ist seit sechs Jahren Unterstützer der Nachwuchsarbeit des ältesten deutschen Schüler*innen-Filmfestivals, was sich u. a. in einem dotierten Preis für den besten Dokumentarfilm zeigt. Im Jahr 2024 vergibt die Jury diesen Preis an den Dokumentarfilm DAS VERGÄNGLICHE SCHÖNE von der FOS/BOS Straubing. Der Film von Lena Kerscher und Malika Prem entstand unter der Leitung von Simone Feuerecker und Sascha Gratza.
Jurybegründung DAS VERGÄNGLICHE SCHÖNE
Ein Fenster öffnet sich und schließt sich sofort wieder. Gemeinsam mit dem Filmteam folgen wir der Protagonistin durch ihr besonderes Haus. Nahe und ferne Verwandte mit strengen Blicken, Pflanzen und seltsame Figuren an Wänden und Gegenständen durchziehen alle Wohnräume. Die Hausbesitzerin präsentiert mit eloquentem Charme ihre Malereien. Die Filmemacherinnen erkennen die Herausforderung. Sie müssen hinter die professionelle Distanz der Protagonistin blicken, um sich ihrer Gedanken- und Gefühlswelt anzunähern. Aus ungewöhnlichen Blickwinkeln und Kameraeinstellungen wird Helma Lichtinger eingefangen. So steht sie am untersten Treppenabsatz und blickt auf zu der bizarren Ahnengalerie, über die sie sich als junge Seiltänzerin gemalt hat. Immer wieder tauchen Fenster als verbindendes Motiv auf. Bewusste Entscheidungen in Schnitt und Montage verschränken und verdichten gekonnt Bild und Text und eröffnen neue Perspektiven. Die sorgfältig ausgewählten Interviewpassagen geben Einblicke in existenzielle Fragen, mit denen sich die Frau zunehmend auseinandersetzen muss. Als Zuschauer*innen erleben wir mit ihr den Seiltanz zwischen Nähe und Distanz, dem Schönen und der Vergänglichkeit. Der Film endet mit einem Blick auf das Haus: Die Protagonistin steht am offenen Fenster. Der Film DAS VERGÄNGLICHE SCHÖNE erhält den Förderpreis des DOK.fest München.
Herzlichen Glückwunsch zu diesem berührenden und filmisch toll gemachten Dokumentarfilm!
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